Bundesstiftung fordert vor 3. Oktober mehr Akzeptanz für Unterschiede zwischen Ost und West
Direktorin Anna Kaminsky: "Vielfalt wird auf Altar einer vermeintlichen Einheitlichkeit geopfert"
Osnabrück (ots)
Die Direktorin der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Anna Kaminsky, fordert im Vorfeld des 35. Jahrestages der Deutschen Einheit mehr Akzeptanz für Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland. "Wir feiern in vielen Bereichen Diversität und Vielfalt. In Bezug auf deutsche Einheit wird das aus meiner Sicht auf dem Altar einer vermeintlichen Einheitlichkeit geopfert", sagte sie im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Es gebe mentale Unterschiede zwischen Ost und West, "aber die gibt es auch zwischen München und Flensburg, zwischen Stadt und Land", sagte Kaminsky weiter. "Ich frage mich manchmal, welcher Grad an Einheitlichkeit jedes Jahr um den 3. Oktober herum beschworen werden soll."
Zugleich fordert Kaminsky die Einrichtung dauerhafter Lehrstühle für die Geschichte der DDR an deutschen Universitäten: "Ich halte es für einen großen Mangel, dass es das nicht gibt. Die DDR wurde sehr frühzeitig zu einer Fußnote der deutschen Geschichte erklärt", sagte sie der NOZ. Sie meint, die Bundesländer seien "gefragt, solche Lehrstühle zu ermöglichen".
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