Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

NOZ: Ifo-Chef Fuest warnt vor zu hohen Erwartungen an Defizitverfahren gegen Italien

Osnabrück (ots)

Ifo-Chef Fuest warnt vor zu hohen Erwartungen an Defizitverfahren gegen Italien

"Niemand kann Regierung in Rom zwingen, Schuldenregeln einzuhalten"

Osnabrück. Im Streit zwischen dem Defizitsünder Italien und der EU warnt Topökonom Clemens Fuest vor zu großen Erwartungen an ein Schulden-Strafverfahren. Der Chef des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung in München sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "An der Einleitung eines Defizitverfahrens gegen Italien führt kein Weg vorbei, wenn die Regierung bei der angekündigten Ausdehnung der Verschuldung bleibt. Man sollte aber nicht zu viel davon erwarten. Italien ist ein souveräner Staat, niemand kann die italienische Regierung zwingen, Schuldenregeln einzuhalten, wenn sie es nicht will."

Wirksamer wären nach den Worten von Fuest Reaktionen der Kapitalmärkte. "Investoren, die der italienischen Regierung in dieser Lage Geld leihen, müssen wissen, dass sie keine Hilfen von der Europäischen Zentralbank oder anderen Ländern der Eurozone erwarten sollten, wenn Italien in finanzielle Schwierigkeiten gerät."

Die EU-Kommission hat am Mittwoch ein Schulden-Strafverfahren gegen die Italienische Regierung empfohlen. Die EU-Staaten haben nun zwei Wochen Zeit, um die Einschätzung der EU-Kommission zu prüfen. Stimmen sie überein, kann die Brüsseler Behörde das offizielle Strafverfahren einleiten.

Italien hat eine der höchsten Staatsverschuldungen der Welt. Ende 2018 summierte sie sich auf 2,3 Billionen Euro. Das entspricht 132 Prozent der Wirtschaftsleistung. In der Eurozone sind eigentlich maximal 60 Prozent erlaubt. Am Ende eines Defizitverfahrens könnten Geldbußen von bis zu 0,2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes stehen. Das wären bis zu 3,5 Milliarden Euro. Bisher hat die EU allerdings noch nie eine Geldbuße verhängt.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 05.06.2019 – 01:00

    NOZ: Präsidentin des CDU-Wirtschaftsrats warnt vor "teuren Rabatten" für die SPD

    Osnabrück (ots) - Präsidentin des CDU-Wirtschaftsrats warnt vor "teuren Rabatten" für die SPD Astrid Hamker gegen Grundrente ohne Bedürftigkeitsprüfung - "Keine übereilten Aktionen beim Klimaschutz" Osnabrück. Die neue Präsidentin des CDU-Wirtschaftsrats, Astrid Hamker, hat die Union vor "teuren Rabatten" für die SPD gewarnt, um die Große Koalition zu ...

  • 05.06.2019 – 01:00

    NOZ: DGB mahnt Große Koalition: Reform der Grundsteuer endlich umsetzen

    Osnabrück (ots) - DGB mahnt Große Koalition: Reform der Grundsteuer endlich umsetzen Vorstandsmitglied Körzell: "Weiteres Spiel auf Zeit unverantwortlich" - Warnung vor "Ausbluten der Städte und Gemeinden" Osnabrück. Vor dem Hintergrund anhaltender Spekulationen über ein vorzeitiges Ende der Großen Koalition drängen die Gewerkschaften auf eine schnelle ...

  • 05.06.2019 – 01:00

    NOZ: Islamfeindliche Straftaten sinken auf Zwei-Jahres-Tief

    Osnabrück (ots) - Islamfeindliche Straftaten sinken auf Zwei-Jahres-Tief 132 Vorfälle im ersten Quartal 2019 - Linke sieht keinen Anlass für Entwarnung Osnabrück. Die Zahl der Straftaten gegen Muslime und Moscheen in Deutschland ist zu Jahresbeginn auf den niedrigsten Stand seit zwei Jahren gesunken. Im ersten Quartal 2019 registrierten die Behörden 132 Vorfälle - deutlich weniger als noch in den ersten drei Monaten ...