Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Mietpreisbremse

Osnabrück (ots)

Der schöne Plan wird Städten schaden

Und wieder so ein großkoalitionäres Wohlfühlprojekt: Wer hätte schließlich etwas gegen "bezahlbares Wohnen" einzuwenden? Wer fände "Mietwucher" nicht unanständig? Allein, die Mietpreisbremse von Union und SPD wird nicht nur den Anstieg der Wohnkosten bremsen. Sondern beispielsweise auch den städtischen Wandel. Es geht dabei schließlich nicht um absolute Höhen, sondern um verboten hohe Steigerungsraten. Für die Dynamik von Stadtteilen hat das Nachteile: Einst heruntergekommene Viertel geraten bei Trendsettern auch wegen ihrer niedrigen Preise regelmäßig wieder in Mode. Die Mieten steigen im Anschluss ebenso wie das Niveau von Bauten und Infrastruktur, bis am Ende die Bürgerlichkeit Einzug hält.

Beispiele dafür gibt es reichlich, von Ottensen in Hamburg bis zu kleineren Unistädten. Wird ein Viertel dann zu teuer, sucht sich die Karawane ein neues Ziel und entdeckt eine andere Region der Stadt für sich. Kommt die Mietpreisbremse, sind marode Viertel aber weder für Investoren interessant noch für anspruchsvollere und wohlhabendere Mieter. Die Folge: Teure Stadtteile werden noch teurer, denn wer es sich leisten kann, bleibt da. Arme Stadtteile hingegen bleiben ärmlich, der Wandel schwindet. Die soziale Kluft bleibt im Ergebnis oder wächst sogar, indem eben keine neuen und sozial gemischten Räume in den Städten entstehen. Am Ende fördert eine solche Politik sogar Armengettos. Sozial ist das kaum.

Burkhard Ewert

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 06.11.2013 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Kunst

    Osnabrück (ots) - Alle Bilder ins Netz Die Nachrichten von dem unglaublichen Münchener Bilderfund setzen die Behörden unter Zugzwang. Zwei Jahre lang ermittelte die Justiz in aller Ruhe. Das ist nicht mehr möglich. Denn jetzt werden sich die Fragen derjenigen häufen, die ihre von den Nazis geraubten Schätze in dem Münchener Konvolut vermuten. Dabei sind nicht nur Privatleute im Spiel, sondern auch Museen. Auch wenn sich deren Direktoren derzeit noch bedeckt halten, ...

  • 06.11.2013 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Lebensmittel / Gesundheit

    Osnabrück (ots) - Der Geist ist willig... Und wieder gibt es einen Grund mehr, weniger Fleisch zu essen: In einer Bad Bentheimer Wurstfabrik soll massenhaft minderwertige Ware verarbeitet worden sein. Der nächste Skandal um Verderbliches kocht hoch. Überraschung ist hier allerdings fehl am Platze. Nach Dioxin im Ei, Mineralöl im Adventskalender, Acrylamid in Chips und Pferdefleisch in der Lasagne scheint es kaum mehr ...

  • 06.11.2013 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Wirtschaft / Verkehr / Luftverkehr

    Osnabrück (ots) - Zählbares gefragt Flughafenchef Gerd Stöwer hat recht, wenn er es als Fehler bezeichnet, die positiven Auswirkungen des FMO nicht schon zu besseren Zeiten untersucht haben zu lassen. Angesichts der momentanen Lage des Flughafens hat die Betonung seines volkswirtschaftlichen Nutzens ein wenig den Beiklang von Durchhalte-Rhetorik. Dass derselbe Gutachter, der dem FMO nun ein unter dem Strich positives ...