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Neue OZ: Kommentar zu Kuba
Vatikan
Papst

Osnabrück (ots)

Zeichen setzen

Wenn Erwartungen zu hoch sind, folgt meist Enttäuschung. So wird es vermutlich auch nach dem Papstbesuch in Kuba sein: An den Aufenthalt Benedikts XVI. sind von allen Seiten so viele Hoffnungen geknüpft, dass er unmöglich alle erfüllen kann. Das Regime will sich selbst profilieren, die Opposition möchte vom Kirchenoberhaupt in ihren Forderungen nach politischen Reformen unterstützt werden. Von Armut geplagte Kubaner erhoffen sich harte Worte gegen die US-Blockade, die als Quelle allen wirtschaftlichen Übels gesehen wird. Und die Katholiken sehnen sich nach mehr Beteiligung der Kirche in der kubanischen Gesellschaft.

Der Papst kann diesen Erwartungen niemals gerecht werden. Sein Besuch wird die Probleme des Landes nicht lösen, auch wenn viele Kubaner sich das wünschen mögen. Seine schwierige Mission ist es daher, eine Balance zu finden zwischen dem Geforderten und dem Möglichen. Dass er den Marxismus im Vorfeld seines Besuchs als überholt und realitätsfern bezeichnet hat, ist nicht überraschend. Konsequenter wäre es, wenn Benedikt sich in Kuba mit Oppositionellen und politisch Verfolgten träfe und nicht nur mit Vertretern der kommunistischen Führung. Gerade weil zahlreiche Regimekritiker im Zuge seines Besuchs festgenommen worden sind, um Proteste zu verhindern, könnte der Papst damit ein Zeichen setzen.

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