Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Steuern
Kommunen
Bundesfinanzministerium

Osnabrück (ots)

Schwacher Schäuble

Es sind keine guten Tage für Wolfgang Schäuble: erst das böswillige Bloßstellen seines Mitarbeiters, dann der nicht abgestimmte Vorstoß zu den Gemeindefinanzen.

Geht es nach dem Minister, sollen Kommunen künftig in eigener Regie Aufschläge auf die Einkommensteuer erheben können. Was Schäuble hier eher beiläufig ins Spiel gebracht hat, liefe indes auf eine Revolution hinaus. Postwendend fand sich ein ablehnendes Bündnis aus SPD und FDP. Diese beiden Parteien in Steuerfragen zu einen: Das ist, ironisch gesagt, eine bemerkenswerte Leistung.

Schäubles Vorschlag ist aber auch in vielerlei Hinsicht verkehrt. Kommunen erwarten einen Wettlauf um die reichsten Bürger. Diese Sorge ließe sich noch entkräften: Schon jetzt variieren örtliche Gebühren erheblich, etwa bei Kinderbetreuung oder Müll. Wer wie viel zahlt, ist oft nur eine Frage der Straßenseite. Umgezogen wird trotzdem nicht. Kämen lokale Unterschiede bei der Einkommensteuer hinzu, blickte allerdings gar keiner mehr durch.

Wichtiger ist ein anderer Aspekt. Denn der Minister lenkt ab von dem eigenen Versagen, bis heute bei einer grundlegenden Steuerreform gescheitert zu sein; einmal für die kommunalen Finanzen, aber auch für das Gesamtsystem. Als Krönung soll an die Stelle der Gewerbesteuer der Einkommensteueraufschlag treten - Firmen würden weniger, Arbeitnehmer aber stärker belastet. Das riecht nach dürftig getarnter Steuererhöhung statt systemischen Fortschritts. Vielleicht sollte einmal jemand Schäuble anraunzen.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 05.11.2010 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Parteien / Grüne / Wahlen / Künast

    Osnabrück (ots) - Abenteuer Großstadt Sie hat es spannend gemacht. Elf Monate Anlauf brauchte Renate Künast, bevor sie gestern Abend endlich sprang - in das Abenteuer Großstadt, das für die Fraktionschefin der Grünen so abenteuerlich nicht ist. Die Chancen für die 54-Jährige, im Stadtstaat Berlin Deutschlands erste grüne Regierungschefin zu werden, stehen gut: Auf bis zu 30 Prozent taxieren Umfragen die Grünen. ...

  • 05.11.2010 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Literatur

    Osnabrück (ots) - Wer soll das verstehen? Suhrkamp verliert den Nobelpreisträger. Das mag einer Bieterschlacht geschuldet sein, ist dem breiten Lesepublikum aber dennoch nicht zu vermitteln. Das Haus der großen, ja der weltweit geschätzten Autoren dankt ab. Dieser Eindruck hat sich mit dem Verlust Vargas Llosas nun in fataler Weise verfestigt. Der Umzug Suhrkamps von Frankfurt nach Berlin mag ein Zeichen gewesen sein. Andere Veränderungen wiegen weit schwerer. Der ...

  • 05.11.2010 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Auto / BMW

    Osnabrück (ots) - Ernsthafter Einstieg Mehr als 500 Millionen Euro lässt sich BMW den ernsthaften Einstieg in das Zeitalter des Elektroautos kosten. Diesen Betrag nehmen die Bayern in die Hand, um die Erfahrungen aus einem Feldversuch mit elektrifizierten Autos vom Typ Mini in der Serie umzusetzen. Und die Münchner sind clever genug, sich Partner zu suchen. Denn ohne Kooperationen auf dem Gebiet der Elektromobilität wird es nicht vorangehen. Keine Firma hat das ...