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Neue OZ: Kommentar zu EU
Agrar
Entwicklung

Osnabrück (ots)

Gründlich verkehrt
Selten machen Menschen das Schlechte so gründlich, als wenn sie 
meinen, genau damit etwas Gutes zu tun. Das gilt auch für weite Teile
der Entwicklungshilfe. Denn ohne den selbstgerechten Anspruch 
mancher, die mit ihrer Hilfe schaden, könnte das Thema rationaler 
diskutiert werden. Stattdessen verhallen regelmäßige Appelle selbst 
aus den Entwicklungsländern.
Diese setzen darauf, eine eigene Wirtschaft aufzubauen. Doch was 
passiert? Hohe Zölle anderer Staaten verhindern, dass sie 
verarbeitete Produkte auf den Weltmarkt bringen. Umgekehrt werden 
alte Computer voller giftiger Stoffe nach Süden verschifft. 
Anziehsachen aus Kleidersammlungen überfluten afrikanische Märkte und
ersticken die regionale Textilindustrie. Die Krone setzt die EU dem 
ganzen auf, die subventionierte Agrar-Überschüsse systematisch in 
Afrika entsorgt. Mit der Folge, dass ein Viehzüchter etwa im Norden 
Ghanas unter widrigsten Bedingungen seine Herde hütet, das Fleisch 
aber nicht kostendeckend los wird, da auf jedem größeren Markt die 
als Hilfe deklarierte Ware aus dem Westen die Preise verdirbt.
Mit Milchprodukten ist es genauso, wie sich jetzt zeigt. Wenn 
überhaupt, sind Lebensmittel regional einzukaufen und konkrete, 
lokale Projekte zu fördern. Unter Hilfsexperten wandelt sich das 
Bewusstsein seit Längerem. Auch Länder in Südamerika und Asien 
zeigen, dass sie ohne Zwangsbeglückung alten Stils gut fahren. Die EU
hilft sich mit ihrer Politik also vielleicht selbst, sonst aber 
keinem.

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Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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