Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Studie zur Jugendgewalt

Osnabrück (ots)

Schiefes Bild geradegerückt
Die Studie zur Jugendgewalt kommt zum richtigen Zeitpunkt. Wenige 
Tage nach dem Amoklauf von Winnenden widerlegt sie Vorurteile und 
baut Ängste ab: So bösartig und verroht, wie das mediale 
Dauergewitter über Amokläufer, Waffennarren und Killerspieler glauben
macht, sind die Jugendlichen in Deutschland nicht.
Die Gewalt junger Menschen explodiert nicht, sie ist rückläufig. 
Auch die stark überdurchschnittliche Gewaltbereitschaft von Migranten
wird als Mär entlarvt: Die Schülerbefragung belegt, dass Täter mit 
Wurzeln im Ausland deutlich häufiger angezeigt werden und schon 
deshalb öfter in polizeilichen Statistiken auftauchen.
Erfreulich ist die Studie auch, weil sie Rezepte aufzeigt, wie 
sich die Lage weiter verbessern lässt. Wer in der Familie Gewalt 
erfährt, löst seine Probleme auf dem Schulhof oder der Straße mit 
derselben Strategie. Hilfe und Kontrolle der Jugendämter in sozialen 
Brennpunkten ist also ein zentraler Punkt. Ebenso muss das Augenmerk 
dem Bildungssystem gelten. Das macht die Studie in erschreckender 
Weise deutlich.
Wer sich sozial abgehängt fühlt und in der Schule zu den 
Verlierern zählt, ist offenbar empfänglich für rechte Parolen. Aus 
dem Reservoir der Frustrierten schöpfen die Rechtsextremen ihren 
Nachwuchs. Nur eine kluge Bildungs- und Sozialpolitik kann Abhilfe 
schaffen. Es wäre verheerend, wenn die Politik junge Menschen an die 
Neonazis verloren gäbe.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 17.03.2009 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Merkels Besuch beim Vertriebenenverband

    Osnabrück (ots) - Merkel ist fein raus War da was? Der gestrige Besuch Angela Merkels beim Vertriebenenverband stand ganz im Zeichen neuer Harmonie. Offenbar wollen beide Seiten die Querelen um Erika Steinbach vergessen machen - zumindest bis zur Bundestagswahl. Die Kanzlerin ist auf jede Stimme aus dem konservativen Lager angewiesen. Dazu gehören auch die Vertriebenen mit ihrer Präsidentin Steinbach. ...

  • 17.03.2009 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Guttenberg / Opel

    Osnabrück (ots) - Freiherr von und zu Opel Bisher macht Guttenberg in Sachen Opel eine gute Figur. Er verzichtet auf plakativen Patriotismus und analysiert die Lage distanziert. Er kriecht nicht zu Kreuze vor General Motors und der Belegschaft in Deutschland, sondern macht klar, dass das Problem Opel zuerst ein Problem Opels ist und nicht des Staates. Andere sprechen dem Unternehmen eilfertig eine Art ...

  • 17.03.2009 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zur Wuppertaler Ausstellung

    Osnabrück (ots) - Mut zum Experiment Die Wuppertaler Ausstellung mit Beständen aus sechs Privatsammlungen illustriert nicht allein Wandlungen des Zeitgeistes. Sie fordert auch die Kulturpolitik heraus, weil sie vorführt, was sich nicht planen lässt - Lust an der Entdeckung kreativer, also unverbrauchter Positionen der Kunst. In Wuppertal ist auf diese erfrischend unkoordinierte Weise gewachsen, was heute ...