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Saarbrücker Zeitung: DIW warnt vor Wachstumseinbruch - Konjunkturexperte Steinherr nennt Kursentwicklung des Euro besorgniserregend

Berlin / Saarbrücken (ots)

Der Konjunkturexperte des Deutschen
Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Alfred Steinherr, hat vor 
einem Wachstumseinbruch in Deutschland als Folge des hohen Eurokurses
und der US-Immobilienkrise gewarnt. "Die Entwicklungen sind 
besorgniserregend", sagte Steinherr der "Saarbrücker Zeitung" 
(Freitagausgabe). Ein Eurokurs ab 1,35 sei ungefähr die Schwelle, ab 
der es für deutsche Exporte auf dem US-Markt schwieriger werde. 
"Jetzt beginnt es weh zu tun", sagte Steinherr mit Blick auf den 
aktuellen Kurs von fast 1,40. Wenn, womit viele rechneten, die 
US-Notenbank als Reaktion auf die Finanzkrise die Zinsen kräftig 
senke und die EZB nicht mitziehe, sei im nächsten Jahr auch eine 
Relation von 1,45 zwischen Dollar und Euro drin, sagte Steinherr. 
Zudem drohe in den USA ein Wachstumsrückgang, "sogar eine Rezession".
In einem pessimistischen Szenario könne dies in Deutschländ im 
nächsten Jahr zu einem Rückgang des Wachstums auf "deutlich unter 
zwei Prozent" führen. Denn die deutsche Konjunktur lebe fast 
ausschließlich vom Export und von den Inlandsinvestitionen. Diese 
jedoch kämen bei zurückgehenden Exporten ebenfalls unter Druck. 
Steinherr forderte die EZB auf, eine Zinssenkung in den USA 
mitzugehen und so eine "konjunkturelle Stütze" für Europa zu geben. 
Die Bundesregierung müsse sich "aus ihrem Dornröschenschlaf lösen", 
weitere Reformen anpacken und zudem rechzeitig Maßnahmen zur Stützung
der Konjunktur treffen. Steinherr nannte als Beispiel eine 
Verlängerung der Sonderabschreibung für Investitionen um ein Jahr. 
Deutschland dürfe sich nicht mit dem derzeitigen kurzfristigen 
Wachstum von 2,5 Prozent zufrieden geben. "Deutschland kann viel mehr
und sollte viel ehrgeiziger sein. Ein Signal, dass die Regierung das 
verstanden hat, wäre jetzt wichtig".

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