IGBCE Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie
Tarifforderung Chemie beschlossen: „Jeder Job zählt. Jeder Euro zählt.“
Bundestarifkommission der IGBCE
beschließt Forderung für Chemie-Tarifrunde 2026:
Fokus auf Lohnsteigerungen und Jobsicherheit
Spürbare Lohnsteigerungen und Beschäftigungssicherung stehen im Mittelpunkt der Tarifforderung für die kommenden Verhandlungen in der chemisch-pharmazeutischen Industrie. Das hat die gut hundertköpfige Bundestarifkommission der IGBCE für die Branche am heutigen Dienstag in Frankfurt-Sulzbach einstimmig beschlossen. Das Motto lautet: „Jeder Job zählt. Jeder Euro zählt.“
Dem Beschluss vorausgegangen war eine mehrwöchige Forderungsdiskussion, an der sich Gewerkschaftsmitglieder bundesweit so breit beteiligen konnten wie noch nie. Allein an einer digitalen Umfrage nahmen mehr als 23.000 Menschen teil. Die Rückmeldungen hätten schnell ein klares Bild ergeben, berichtete IGBCE-Verhandlungsführer und -Tarifvorstand Oliver Heinrich bei der Vorstellung der Forderung.
„Unsere Kolleginnen und Kollegen wissen sehr genau, wie angespannt die Lage in Teilen ihrer Industrie ist“, sagte Heinrich. „Aber weder haben sie die Situation zu verantworten, noch wollen sie die Zeche dafür zahlen.“ Zumal ihre Reallohnverluste nach Jahren mit Rekordinflation bis heute nicht komplett ausgeglichen seien. „Es gibt immer noch massiven Nachholbedarf bei den Löhnen“, so der Verhandlungsführer.
Entsprechend fordert die Bundestarifkommission im Wortlaut:
- Eine Erhöhung der Einkommen für die Tarifbeschäftigten und Auszubildenden, die die Kaufkraft weiter stärkt.
- Tarifliche Instrumente zur Beschäftigungssicherung.
Forderungen der Arbeitgeber nach einer Nullrunde erteilte Heinrich eine klare Absage. „Zum einen rettet das keinen Job in dieser Branche, die so kapitalintensiv ist wie kaum eine andere. Zum anderen gibt es genug Betriebe, die gut verdienen und Industriesparten, die wachsen“, stellte er klar. „Ein möglicher Tarifabschluss muss auch das berücksichtigen.“
Der IGBCE-Verhandlungsführer wies daraufhin, dass die Politik viele Maßnahmen auf den Weg gebracht habe, um die Branche zu stärken – nicht zuletzt mit der „Chemieagenda 2045“, die in der vergangenen Woche aus der Taufe gehoben wurde. „Das wird unsere Industrie wieder auf Wachstumskurs bringen. Unsere Unternehmen sind wettbewerbsfähig und können die aktuelle Schwächephase überwinden.“
Die Tarifverhandlungen für die rund 585.000 Beschäftigten in der chemisch-pharmazeutischen Industrie starten am 14. Januar 2026 zunächst auf regionaler Ebene. Bleiben diese Gespräche ohne Ergebnis, wird auf Bundesebene weiterverhandelt – beginnend am 3. Februar 2026 in Hannover. Der aktuelle Tarifvertrag läuft am 28. Februar 2026 aus.
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