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WAZ: Web 2.0: Die Macht der Veränderung - Leitartikel von Thomas Mader

Essen (ots)

Mit Abstand besehen, gleicht unser Alltag einem
Science-Fiction-Film. In Nullzeit blicken wir in jeden Winkel der 
Welt, vorausgesetzt dort hängt eine Webcam. Fällt uns im Bus ein 
Musikstück ein, laden wir es auf unser Handy herunter. Möchten wir 
plaudern oder sexeln, klinken wir uns ein in eine international 
besetzte Telekonferenz, genannt Chat. Kaufen wir eine Kamera, 
vergleichen wir Preise aus Wattenscheid, Wladiwostok und . . . ja, 
aus dem virtuellen Irgendwo. Das Netz scheint Raum und Zeit 
auszuschalten - zwei Stunden ist der durchschnittliche Surfer täglich
online - und so verändern sich unsere Begriffe von Machbarkeit, 
Nachbarschaft und Freundschaft, kurz: unsere Orientierung.
Das Flugzeug als Massentransportmittel hat der Globalisierung den
entscheidenden Stoß gegeben, doch erst mit dem Internet ergreift eine
ungeheure Beschleunigung unser Leben, sie ist längst nicht mehr nur 
virtuell. Die Chance und der Druck, immer informiert und erreichbar 
zu sein, haben zugenommen. Aber das wirklich Neue am neuen Internet 
ist die Chance der Teilhabe. Das Web 2.0 ist ein Mitmach-Netz.
Die Version 2.0 fasst Entwicklungen und Innovationen zusammen, 
die sich durchgesetzt haben seit dem wirtschaftlich und psychologisch
tiefen Fall der Internet-Wirtschaft in 2001. In seiner Anfangsphase 
war das Netz vor allem ein darstellendes Medium. Doch mittlerweile 
reagieren Internetseiten wie richtige Programme. Und viele kann man 
gar mitgestalten. Die Wichtigste: In "Communitys" finden Menschen 
Gleichgesinnte oder Diskussionsgegner, Geschäftspartner oder ähnlich 
Kaufende.
Diese "Gemeinden" sind, wie jeder Ballungsraum, wirtschaftlich 
ungemein interessant. Denn Nutzer sind potenzielle Kunden - und 
Mitarbeiter. Die so genannten "Nut-zergenerierten Inhalte" sind 
Informationswaren, die der Kunde freiwillig und umsonst erstellt. Er 
schreibt Lexikon-Einträge bei Wikipedia oder macht als Leserreporter 
Fotos für seine Zeitung. Auch das ist wahr: Die Sozialarbeit im Netz 
führt zu einem Wertverlust der Arbeit in der realen Welt. Überhaupt 
verlagert sich die Wirtschaft in großem Rahmen ins Internet, 
besonders der Handel, Beispiel Amazon: Das Outsourcing wird um das 
Cybersourcing ergänzt.
So krempelt das Internet unser Leben um - Anlass für die WAZ, 
eine Serie zu starten, in der die Facetten dieser digitalen 
Revolution beleuchtet werden. Über die Glaubwürdigkeit von 
Informationen, unsere virtuellen Freundschaften und unsere 
erodierende Privatsphäre sollten wir dringend mal chatten.

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
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Zentralredaktion
Telefon: (0201) 804-0
zentralredaktion@waz.de

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