Alle Storys
Folgen
Keine Story von Westdeutsche Allgemeine Zeitung mehr verpassen.

Westdeutsche Allgemeine Zeitung

WAZ: Vesper: Job-Export nicht länger fördern - NRW-Minister beziffert Steuereinbuße auf jährlich 5 Mrd Euro

Essen (ots)

NRW-Bauminister Michael Vesper (Die Grünen) verlangt
nachdrücklich: „Der Export von Arbeitsplätzen ins Ausland darf in
Deutschland nicht länger steuerlich gefördert werden.” Unternehmen,
die Arbeitsplätze ins Ausland verlagern, können die
Finanzierungskosten für den Stellen-Export in Deutschland von der
Steuer absetzen. „Damit muss Schluss sein”, sagte Vesper in einem
Gespräch mit der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen
Zeitung (WAZ). Die Steuerausfälle, die auf diese Weise dem deutschen
Fiskus entstehen, bezifferte der Minister auf etwa fünf Milliarden
Euro pro Jahr. Der Verlust an Steuereinnahmen trifft Bund und Länder
je zur Hälfte. „Dem Land NRW gehen damit jährlich an die 500
Millionen Euro Steuereinnahmen verloren”, sagte Vesper. Vor allem
große Unternehmen machten sich die Steuervergünstigung zu Nutze. „Wir
können es uns nicht leisten, auf so viele Steuermittel zu verzichten,
um den Export von Arbeitsplätzen ins Ausland zu fördern”, sagte der
Minister. „Diese Art der steuerlichen Absetzbarkeit gibt es in keinem
anderen Land der EU.” Sollten Steuer-Ausnahme-Tatbestände wie dieser
gestrichen werden, mache es durchaus Sinn, die Körperschaftsteuer für
Unternehmen von 25 auf 19 Prozent zu senken, wie dies Bundeskanzler
Gerhard Schröder kürzlich beim Job-Gipfel angeregt habe, sagte
Vesper. „Die Besteuerung wird dann gerechter und Deutschland für
ausländische Investoren attraktiver.” Auch die EU müsse ihre
Förderpraxis überarbeiten, verlangte Vesper. „Dass Mittel aus dem
EU-Strukturfonds genutzt werden, um Betriebsverlagerungen zu
finanzieren, ist nicht akzeptabel”, sagte er.

Rückfragen bitte an:

Westdeutsche Allgemeine Zeitung

Telefon: (0201) 804-0
Email: zentralredaktion@waz.de

Original-Content von: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Weitere Storys: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
  • 04.04.2005 – 20:14

    WAZ: Deutschland Schlusslicht in der EU - Leitartikel von Tobias Blasius

    Essen (ots) - Schlusslicht und Schuldenfalle lauten die beiden Stichworte, unter denen Deutschland in der wirtschaftlichen Frühjahrsprognose der EU- Kommission zu suchen ist. Es bleibt wohl auch 2005 dabei: Die größte Volkswirtschaft der EU hat sich vom Musterschüler zum Sorgenkind gewandelt. Nirgendwo in Europa sind die Wachstumsraten kümmerlicher, ...

  • 04.04.2005 – 19:39

    WAZ: Salzgitter-Konzern bereitet neuen Sprung vor

    Essen (ots) - Leese: Interesse an Dillinger Hütte oder Vallourec „Koksengpass bald vorbei” Essen. In der Stahlindustrie werden weitere große Fusionen und Übernahmen erwartet. Auch der Salzgitter-Konzern will dabei eine Rolle spielen. „Wir finden etwas, da sind wir guten Mutes”, sagte der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Leese in einem Interview mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) in Essen ...