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WAZ: Wenn einmal der Wurm drin ist - Murphy ist ein Liberaler - Leitartikel von Ulrich Reitz

Essen (ots)

Was schief laufen kann, läuft auch schief. Was vor
60 Jahren der Ingenieur Captain Murphy als quasi Naturnotwendigkeit 
des Scheiterns formulierte, ist erstaunlich aktuell. Der Murphy-Virus
ist blaugelb, angesteckt haben sich die Liberalen.
Westerwelle kann gar nicht gewinnen. Sein Problem ist, dass er sich 
treu geblieben ist. Kämpferisch, laut, provozierend, so war er schon 
immer. Manchmal ist er von allem etwas zuviel. Die in der Tat 
kampagnenartigen Anfeindungen gegen ihn als Angriff auf die 
Demokratie zu werten, zeugt eben auch von einer erstaunlichen 
Selbstüberschätzung. So wie die Unterstellung von 
Schwulenfeindlichkeit bei seinen Gegnern mehr über seinen eigenen 
Verfolgungswahn als die unbestreitbare Boshaftigkeit seiner Gegner 
aussagt. Es gibt auch eine fundamentalistische Gegenwehr.
Von Deutschlands Chefdiplomaten erwarten die Deutschen 
Chefdiplomatie, jedenfalls keine Rummelboxerei. Westerwelle müsste 
das Parteiliche sozusagen outsourcen, aber wann hätte er je etwas 
abgegeben, Macht vor allem? Das von Beginn an unseriöse 
Steuersenkungsversprechen haben andere liberale Führungsleute 
seriöserweise zeitlich nach hinten verlagert. Das sieht natürlich aus
wie ein Einknicken, es ist es auch, gemessen an dem vorher erweckten 
Eindruck.
Nicht gut läuft auch das zweite liberale Großprojekt, die 
Gesundheitsreform. Statt über Kopfpauschalen-Höhen zu räsonieren, 
müsste die FDP, deren Gesundheitsminister Rösler, einen Diskurs über 
Gerechtigkeit beginnen. So aber haben Röslers Gegner von SPD und CSU 
längst dessen Projekt skandalisiert: als Ungleichheits-Verstärker.
Nordrhein-Westfalens FDP hat allen Grund zur Sorge. Mit den Schwarzen
haben die Gelben durchaus erfolgreich regiert. Aber wie soll jemand 
es merken, wenn in Berlin täglich neu Murphys Gesetz erklärt wird?

Pressekontakt:

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Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de

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