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Märkische Oderzeitung

Märkische Oderzeitung: Nachrichtliche Fassung sowie Auszüge aus einem Interview mit der Präsidentin der Europa-Universität Viadrina, Gesine Schwan, dass die "Märkische Oderzeitung" in ihrer Montagausgabe veröffentlicht.

Frankfurt/Oder (ots)

1. Nachricht:
Viadrina besteht auf mehr Autonomie
Schwan optimistisch zu Stiftungs-Universität
Frankfurt(Oder) (MOZ) Die Frankfurter Europa-Universität besteht 
darauf, dass ihr die Landesregierung im Rahmen der geplanten 
Umwandlung in eine Stiftungs-Universität mehr Autonomie und 
Eigenverantwortung einräumt. In einem Interview mit der "Märkischen 
Oderzeitung" äußerte Viadrina-Präsidentin Gesine Schwan die 
Erwartung, dass der künftige Stiftungsrat bei der Verwendung der 
Haushaltsmittel des Landes und der zusätzlichen Mittel, die man 
einwerben wolle, autonom sein müsse.
Man werde den Antrag der Umwandlung in eine Stiftungs-Universität
zurückziehen, wenn der entsprechende Gesetzentwurf ein Vetorecht des 
Landes in zu vielen Fragen enthalte. Schwan zeigte sich jedoch 
optimistisch, dass dies nicht der Fall sein werde.
2. Auszüge aus dem Interview:
Märkische Oderzeitung: Die Umwandlung der Viadrina in eine 
Stiftungs-Universität zieht sich in die Länge. Mit dem 
Wissenschaftsministerium streiten Sie über das Maß an Autonomie, das 
der künftige Stiftungsrat erhalten soll. Ist eine Lösung in Sicht?
Gesine Schwan: Wir haben uns zunächst geeinigt, dass die
Universitäts-Gremien nach der Vorlage eines Gesetzentwurfs durch die 
Landesregierung noch einmal entscheiden können, ob wir unseren Antrag
auf die Umwandlung aufrechterhalten. Erst danach soll der Entwurf ins
Parlament.
Inhaltlich haben wir den Vorschlag gemacht, dass das Ministerium 
nur in solchen Fragen ein Zustimmungs- oder Vetorecht haben soll, aus
denen zusätzliche finanzielle Risiken für das Land entstehen könnten.
Denn die leistungsbezogene Mittelvergabe durch das Ministerium an die
Hochschule bleibt ja erhalten, ebenso wie die Rechtsaufsicht über die
Stiftung. Überdies streben wirZielvereinbarungen mit dem Land an, in 
denen dieses seine längerfristigen Entwicklungsinteressen einbringen 
kann.
Bei der Verwendung des Universitätshaushalts, zu dem auch die 
Mittel gehören werden, die wir zusätzlich einwerben, soll der 
Stiftungsrat, in dem das Ministerium ja seinen Vertreter haben wird, 
jedoch autonom sein.
Das Ministerium hielt dem bisher entgegen, dass der Haushalt der 
Uni weiterhin zum größten Teil aus öffentlichen Mitteln bestehen 
wird?
Stimmt. Deshalb braucht die Stiftung ja auch eine demokratische
Legitimation. Die soll aber nicht so aussehen, dass das Ministerium 
überall ein Vetorecht hat. Wenn man den Sinn einer Stiftung ernst 
nimmt, besteht dieser in mehr Autonomie und Eigenverantwortung und 
nicht in mehr Vorschriften. Letztlich ist das eine 
politisch-philosophische Frage, ob die Landesregierung daran glaubt, 
dass durch den verantwortlichen Gebrauch von mehr Freiheit auch mehr 
Dynamik entstehen kann.
Worin besteht das Plus einer Stiftungsuniversität?
Das Plus besteht nicht darin, dass Geld eingespart wird. Sondern 
darin, dass es effektiver und auch schneller für die gemeinsam mit 
dem Land festgelegten Entwicklungsziele eingesetzt werden und 
leichter durch zusätzliche Mittel
ergänzt werden kann. Brandenburg hat mit der Viadrina die Chance, als
erstes der neuen Bundesländer in der Bildungspolitik einen Weg zu 
beschreiten, auf dem uns andere folgen werden.
Was macht Sie so sicher, dass die Stiftung zusätzliche Mittel 
einwerben kann?
Ich führe Gespräche mit Firmen, die an unserem Konzept der 
mehrsprachigen Ausbildung großen Gefallen finden und die bereit sind,
der Universität dafür Professuren zu sponsern. Und zwar auf Basis 
eines Kapitalstocks, von dem man dauerhaft leben kann. +++

Rückfragen bitte an:

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Telefon: 0335/5530 563
cvd@moz.de

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