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EKD - Evangelische Kirche in Deutschland

Zeichen der Solidarität setzen.
EKD-Ratsvorsitzender zum Welt-Aids-Tag

Hannover (ots)

Der Anstieg der Neuinfektionen mit der
Immunschwächekrankheit Aids in Deutschland sei besorgniserregend, so 
der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland 
(EKD), Bischof Wolfgang Huber, anlässlich des Welt-Aids-Tages am 1. 
Dezember. Die Zahl der neu erkannten HIV-Infektionen sei in 
Deutschland um 30 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum 
angestiegen. "Mit dieser Entwicklung dürfen wir uns nicht abfinden!" 
Der Ratsvorsitzende rief dazu auf, das Bewusstsein für die 
Verantwortung angesichts der Gefahren und Folgen von Aids zu erhalten
und zu stärken. Er lud die Menschen ein, an Gottesdiensten zum 
Welt-Aids-Tag teilzunehmen.
Hannover,  30. November 2005
Pressestelle der EKD
Silke Fauzi
Im Wortlaut:
Wort des
Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland
Bischof Wolfgang Huber
zum Welt-Aids-Tag 2005
Weltweit sind derzeit über 40 Millionen Menschen mit dem 
Aids-Virus infiziert, 95 Prozent davon in den Ländern des Südens. 
Über fünf Millionen Neuinfizierte kommen jedes Jahr dazu. Das 
bedeutet: Etwa alle 6 Sekunden infiziert sich ein Mensch auf dieser 
Erde mit dem HI-Virus. In einigen Teilen der Welt hat die Epidemie 
Formen angenommen, die den Blick in die Zukunft sehr düster 
erscheinen lassen. Laut UNAIDS starben 2005 weltweit über drei 
Millionen Menschen an den Folgen von Aids. Bereits heute haben über 
15 Millionen Kinder ihre Mutter, ihren Vater oder beide Elternteile 
durch die Krankheit verloren. Nur wenigen - viel zu wenigen - 
Menschen in den armen Ländern steht eine ausreichende medizinische 
Versorgung zur Verfügung. Das gilt vor allem für die Versorgung mit 
den hochwirksamen antiretroviralen Medikamenten, welche Aids zwar 
nicht heilen, aber den Verlauf der Krankheit verzögern und mildern 
können.
Doch wir sollten auch die Menschen nicht vergessen, die in unserem
Lande von Aids betroffen sind. In unserer Mitte leben ungefähr 49.000
Menschen, die sich mit dem Virus infiziert haben, 8.000 von ihnen 
sind bereits erkrankt. Trotz der hierzulande zur Verfügung stehenden 
Medikamente starben in Deutschland nach aktuellen Schätzungen in 
diesem Jahr 750 Menschen an den Folgen von Aids. Für viele Menschen 
hat ihre Infektion Einsamkeit, Arbeitsunfähigkeit und Armut zur 
Folge.
Besorgniserregend ist der Anstieg der Neuinfektionen: Die Zahl der
neu erkannten HIV-Infektionen ist in Deutschland 2005 mit 2.600 um 30
Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum angestiegen, wie das Robert 
Koch-Institut am 25. November bekannt gegeben hat. Mit dieser 
Entwicklung dürfen wir uns nicht abfinden! Aufklärung und Information
sind die wirksamste Strategie, um die Verbreitung von Aids zu 
stoppen. Wir alle sind gemeinsam gefordert, das Bewusstsein für die 
Verantwortung angesichts der Gefahren und Folgen von Aids zu erhalten
und zu stärken. Das deutsche Motto des Welt-Aidstages 2005: 
"Gemeinsam gegen Aids: Wir übernehmen Verantwortung - für uns selbst 
und andere", bringt diese Notwendigkeit sehr gut zum Ausdruck.
Unter diesem Leitwort stehen auch die ökumenischen Gottesdienste 
zum Welt-Aids-Tag, die der Fachkreis Ethik, Theologie und HIV und 
AIDS des Aktionsbündnisses gegen AIDS vorbereitet hat. Die 
Gottesdienste werden am 1. Dezember sowie an den Sonntagen davor oder
danach in vielen evangelischen und katholischen Kirchen unseres 
Landes gefeiert werden. Zu diesen Gottesdiensten sind alle Menschen 
eingeladen, die mit HIV und Aids leben, sowie diejenigen, die zu 
ihrem Leben gehören; Menschen, die um Betroffene Angst haben; 
Menschen, die trauern; Menschen, die helfen wollen - und alle, die 
angesichts der weltweiten Aids-Krise ein Zeichen der Solidarität 
setzen wollen. Ich möchte Sie einladen, einen Gottesdienst zum 
Welt-Aids-Tag in Ihrer Nähe zu besuchen.
Evangelische Kirche in Deutschland
Hans-Christof Vetter
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail:  christof.vetter@ekd.de

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