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EKD - Evangelische Kirche in Deutschland

Erstaunen über Äußerung von Volker Beck Europa ist nicht exklusiv christlich zu verstehen

Hannover (ots)

Erstaunt äußerte sich der Pressesprecher der
Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Christof Vetter, darüber,
wie der Parlamentarische Geschäftsführer der Fraktion „Bündnis 90/Die
Grünen“ im Deutschen Bundestag, Volker Beck, auf ein Interview des
Ratsvorsitzenden der EKD, Bischof Wolfgang Huber, reagiert habe. Zwar
bestätige Volker Beck, dass die Türkei in grundsätzlichen Fragen der
Religionsfreiheit und der Menschenrechte erhebliche Defizite habe,
bezeichne aber die von Wolfgang Huber gemachten Äußerungen als nicht
hilfreich, ausgrenzend und sachwidrig. Der Pressesprecher der EKD
betonte, dass Wolfgang Huber in dem Interview die Entscheidung der 3.
Tagung der zehnten Synode der EKD dargestellt habe, dass die Aufnahme
von Beitrittsverhandlungen mit der Türkei keinen automatischen
Beitritt nach sich ziehen dürfe. Nichts anderes sei gemeint, wenn der
Ratsvorsitzende in dem Interview zum wiederholten Mal dargestellt
hat, dass er sich einen EU-Beitritt der Türkei zum jetzigen Zeitpunkt
nicht vorstellen könne.
Auffallend sei, dass Volker Beck in seiner Kritik des
Ratsvorsitzenden die Wortwahl des türkischen Ministerpräsidenten
Erdogan aufgreife und im Blick auf Europa von einem „exklusiven
Christenklub“ spreche. Es sei beunruhigend, wenn Erdogan für diese
unangemessene Formulierung nun auch noch von einem bundesdeutschen
Politiker Beifall erhalte. Dadurch, dass Beck die Formulierung von
Erdogan aufgreife, werde sie nicht wahrer. Die kulturelle Gestalt
Europas könne zu keiner geschichtlichen Epoche exklusiv aus
christlichen Wurzeln erklärt werden. „Gerade Europa ist im
Unterschied zu allen anderen Kontinenten in erster Linie keine
geographische, sondern von Anfang an eine kulturelle Größe.“ In
seiner kulturellen Gestalt sei es von Anfang an nicht durch einen,
sondern durch mehrere prägende Faktoren bestimmt. Die Rede von der
christlichen Prägung Europas kann deshalb niemals in einem
exklusiven, mit einem Monopolanspruch versehenen Sinn gemeint sein.
Aber es sei eindeutig der falsche Weg, wenn durch die Rede vom
"exklusiven Christenklub" in Wahrheit die christliche Prägung Europas
als solche abgestritten werden solle. Dem werde die EKD auch in
Zukunft klar entgegentreten.
Hannover/Berlin, 17. Januar 2005
Pressestelle der EKD
Christof Vetter
Evangelische Kirche in Deutschland
Hans-Christof Vetter
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail:  christof.vetter@ekd.de

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