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"Berliner Morgenpost": Unwürdiges Ende einer Ära
Kommentar von Michael Färber zu Union-Trainer Urs Fischer

Berlin (ots)

Es war gefühlt nur noch eine Frage der Zeit, bis es passieren würde. Dennoch wirkte der Moment, in dem Union Berlin die Trennung von Trainer Urs Fischer verkündete, am Mittwoch wie ein unerwarteter Tiefschlag. Weil nicht sein konnte, was nicht sein durfte. Doch die Entscheidung, die Fischer selbst zusammen mit Klubchef Dirk Zingler getroffen hat, scheint für alle Beteiligten das Beste zu sein.

In den vergangenen Wochen wirkte der Coach zunehmend angeschlagen ob der sportlichen Talfahrt. Für alle sich anbahnenden Krisen im Laufe seiner rund fünfeinhalbjährigen Amtszeit in Köpenick hatte der Schweizer stets eine Lösung gefunden. Unaufgeregt, aber zielstrebig.

Fischers Mentalität war der Schlüssel für diesen Erfolg: nur von Spiel zu Spiel denken, im Spiel auf eine solidarische Organisation vor allem der Defensive bauen sowie jedem in der Mannschaft und im Verein das Gefühl geben, für den Gesamterfolg wichtig zu sein. In den vergangenen Wochen zog Fischer nun erneut alle Register, veränderte Aufstellungen, Systeme, Ansprachen. Am Schluss musste er sich einer sportlichen Talfahrt geschlagen geben, die ebenso unwirklich anmutet wie die sensationellen Erfolgsjahre zuvor.

Fakt ist schon jetzt: Die Fußstapfen, die der neue Trainer füllen muss, sie sind gigantisch.

Fischer wiederum wäre ein emotionaler Abschied am Ende einer Saison ohne Zweifel zu wünschen gewesen - mit Ovationen von den Rängen, dankbaren Umarmungen auf dem Rasen, feiernden Sprechchören und letzten Erinnerungsfotos. So bleibt nur das unwürdige Ende einer Ära, die Union nachhaltiger geprägt hat, als man es sich an der Alten Försterei hätte erträumen können.

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