Alle Storys
Folgen
Keine Story von BERLINER MORGENPOST mehr verpassen.

BERLINER MORGENPOST

Überraschend streitlustig
Kommentar von Isabell Jürgens zur Berliner CDU

Berlin (ots)

Kurzform: Kandidatenwahlen bei der Berliner CDU, insbesondere wenn es um die Aufstellung der Liste für die Bundestagsmandate geht, sind unter externen Beobachtern ob ihrer Vorhersehbarkeit - man kann auch sagen Langeweile - gefürchtet. Doch so viel Debatte in der Hauptstadt-CDU wie am Sonnabend war selten. Und sie macht Hoffnung auf eine modernere, streitlustigere Partei, die, bereichert um prominente Zugänge wie Eisschnelllauf-Star Claudia Pechstein oder den Fahrradaktivisten Heinrich Strößenreuther, eine echte Chance darauf hat, als Hauptstadtpartei wahrgenommen zu werden.

Der vollständige Kommentar: Kandidatenwahlen bei der Berliner CDU, insbesondere wenn es um die Aufstellung der Liste für die Bundestagsmandate geht, sind unter externen Beobachtern ob ihrer Vorhersehbarkeit - man kann auch sagen Langeweile - gefürchtet. Die Vorschlagsliste ist immer gut abgestimmt, belebende Überraschungen: Fehlanzeige. Genau so eine Veranstaltung - strafverschärfend auch noch digital durchgeführt - schien auch am Sonnabend anzustehen, zumal Landesvorstand und Präsidium bereits am Vortag eine einstimmig beschlossene Liste vorgestellt hatten.

Doch gleich bei der Wahl der Spitzenkandidatin, Kulturstaatsministerin Monika Grütters, stellte sich unvermutet ein junger Gegenkandidat zur Wahl, um für ein "individuelles, freies und buntes Friedrichshain-Kreuzberg" einzutreten. Zwar gewann Grütters erwartungsgemäß das Rennen. Doch als es um die Vergabe des Listenplatzes vier ging, war plötzlich jegliche Lethargie verflogen. Dass Ex-Senator Thomas Heilmann, obwohl er in der CDU-Hochburg Steglitz-Zehlendorf antritt, trotzdem über einen Listenplatz abgesichert werden sollte, stieß besonders den Delegierten aus dem Ostteil der Stadt unangenehm auf. Gleich drei Gegenkandidaten traten gegen ihn an, unter ihnen der frühere Gesundheitssenator und Direktkandidat für Marzahn-Hellersdorf, Mario Czaja, der vom Landesvorstand nicht für die Landesliste vorgeschlagen worden war.

Auch wenn sich Heilmann nach einer intensiv geführten Aussprache letztlich durchsetzen konnte - so viel Debatte in der Hauptstadt-CDU war selten. Und sie macht Hoffnung auf eine modernere, streitlustigere Partei, die, bereichert um prominente Zugänge wie Eisschnelllauf-Star Claudia Pechstein oder den Fahrradaktivisten Heinrich Strößenreuther, eine echte Chance darauf hat, als Hauptstadtpartei wahrgenommen zu werden.

Pressekontakt:

BERLINER MORGENPOST

Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de

Original-Content von: BERLINER MORGENPOST, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: BERLINER MORGENPOST
Weitere Storys: BERLINER MORGENPOST
  • 14.04.2021 – 19:00

    Entscheidender Prüfstein - Kommentar von Dominik Bath

    Berlin (ots) - Darf das Land Berlin in den Mietmarkt regulierend eingreifen oder nicht? Darüber will am Donnerstag das Bundesverfassungsgericht entscheiden. Für das vom rot-rot-grünen Senat beschlossene Gesetz ist die Bekanntgabe der obersten deutschen Verfassungsrichter ein entscheidender Prüfstein. Denn ob ein Bundesland überhaupt Gesetzgebungskompetenz in diesem Bereich hat, ist heftig umstritten. Bislang war das ...

  • 12.04.2021 – 21:10

    Erziehung und Zwang falsch / Kommentar von Thomas Schubert zum Umstieg auf Bus und Bahn

    Berlin (ots) - Kurzform: Das Wort "Verhaltensänderung" ist eine Vokabel aus den Bereichen Pädagogik und Psychologie. Wenn Verkehrspolitiker von Verhaltensänderung sprechen und damit die Entwöhnung vom Auto meinen, dann sind sie Erziehern und Therapeuten näher, als sie meinen. Wer das Verhalten ändern will, sollte es wie alle guten Pädagogen lieber mit Lob ...

  • 11.04.2021 – 19:33

    Routiniert radikal - Kommentar von Theresa Martus

    Dresden (ots) - Diszipliniert und professionell wie selten präsentiert sich die AfD auf ihrem Programmparteitag in Dresden. Keine Spur mehr von den heftigen persönlichen Attacken, der stundenlangen Schlammschlacht des vorherigen Treffens. Man arbeitet das Programm ab, bespricht Inhaltliches - und gibt dabei den Blick darauf frei, wie weit nach rechts die AfD in den vergangenen Jahren gerückt ist. Völlig ungeniert ...