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BERLINER MORGENPOST: Rasern droht die Höchststrafe - Kommentar von Gilbert Schomaker zum Mord-Urteil gegen zwei Berliner Raser

Berlin (ots)

Der Vorsitzende Richter im Raserprozess fand klare Worte in seiner Urteilsbegründung: Wie ein Projektil mit hoher Zerstörungskraft seien die Autos der beiden Angeklagten über den Kurfürstendamm gerast. Am Ende war ein Unschuldiger tot.

Das Wort Projektil fiel am gestrigen Dienstag nicht zufällig. Denn in dem spektakulären Prozess um die beiden 30 und 27 Jahre alten Fahrer ging es nicht um irgendein Verkehrsdelikt. Wie Waffen nutzten sie ihre hochmotorisierten Autos, um sich auf einer öffentlichen Straße mitten in Berlin zu duellieren. Die Staatsanwaltschaft hatte auf Mord plädiert - und das Gericht folgte ihr. Die Richter erkannten als Mordmerkmal eine besondere Heimtücke der Tat, weil das Opfer ohne Chance war.

Es ist ein richtungsweisendes Urteil, das das Landgericht nun im zweiten Anlauf fällt. Lebenslänglich gehen die beiden Verurteilten ins Gefängnis. Nach der Verschärfung der Gesetze für illegale Autorennen ist dieses Urteil nun ein weiterer Schritt, um der Raserszene Herr zu werden.

Wer in ein Auto steigt und seinen hochmotorisierten Pkw zu einer Waffe werden lässt, indem er viel zu schnell durch die Stadt fährt, der muss mit der Höchststrafe rechnen. Das war bis jetzt anders. Jahrzehntelang galt Rasen als Kavaliersdelikt, Unfälle ereigneten sich halt hin und wieder. Fast mit einem Achselzucken wurde das hingenommen. Doch nun ändert sich die Rechtsprechung. Dank einer mutigen Justiz. Ob dadurch die Straßen wirklich sicherer werden, ist noch offen. Aber die Raser wissen jetzt, was ihnen droht.

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