Alle Storys
Folgen
Keine Story von BERLINER MORGENPOST mehr verpassen.

BERLINER MORGENPOST

BERLINER MORGENPOST: Löw hat Vertrauen verdient/ Ein Kommentar von Jörn Meyn

Berlin (ots)

Harald Stenger ist jetzt auch bei Twitter. Der langjährige Pressechef des DFB hat die Seiten gewechselt und wird im Sommer als Reporter über die Nationalmannschaft berichten. Das hat natürlich was. Der muss sich ja schließlich auskennen, denn er hat alle Turniere unter der Regie von Joachim Löw als verantwortlicher Bundestrainer aus nächster Nähe erlebt. Jedenfalls. Stenger twitterte am Donnerstag kurz vor der Bekanntgabe des vorläufigen WM-Kaders: "Wenn die WM schief läuft, hört der Bundestrainer auf." Ja, aber was heißt denn "Schieflaufen"? Stenger konkretisierte: Schief gelaufen wäre das Weltturnier in Brasilien für Löw, wenn das Team unter tropischen Bedingungen bereits in der Vorrunde oder im Achtelfinale ausscheiden würde. Ein Aus danach sei in seiner Folgenschwere für den Bundestrainer davon abhängig, gegen wen man so rausfliegt und wie man sich dabei anstellt.

Das klingt natürlich logisch. Vorrunden-Aus geht gar nicht. Dann muss Löw weg. Ist doch klar. Und wenn im Achtelfinale schon Schluss sein sollte, ist der Schwarzwälder auch kaum noch zu vermitteln. Aber wenn man mal ehrlich ist, würde die allermeisten Fußballfans hierzulande Löw wohl am liebsten die Einreise nach Deutschland verweigern, wenn er die Frechheit besäße, ohne Weltpokal heimzukehren. Aber warum eigentlich? Warum steht Löw bei seinem vierten Turnier als Bundestrainer so unter Erfolgsdruck? Weil endlich der Titel her muss. Und wenn nicht mit dieser bärenstarken Truppe, mit welcher bitteschön dann, heißt es oft. Dass es Löw war, der die deutsche Nationalmannschaft nach Jahren der Tristesse überhaupt erst wieder in die Reihe der Titelfavoriten geführt hat, wird oft mit einem selbstherrlichen Anspruchsdenken vergessen. Es gibt keine Garantie auf den Titel. Da ist es so wie im echten Leben, wo sich großer Einsatz manchmal auch nicht auszahlt. Löw hat sich verdient, dass nicht schon vor dem Turnier über sein mögliches Scheitern spekuliert wird. Er hat sich trotz des ärgerlichen Halbfinal-Aus gegen Italien bei der EM 2012 Vertrauen verdient - und nicht Argwohn.

Der Kommentar im Internet: www.morgenpost.de/127789585

Pressekontakt:

BERLINER MORGENPOST
Chef vom Dienst
Telefon: 030/2591-73650
bmcvd@axelspringer.de

Original-Content von: BERLINER MORGENPOST, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: BERLINER MORGENPOST
Weitere Storys: BERLINER MORGENPOST
  • 07.05.2014 – 20:27

    BERLINER MORGENPOST: Große Chancen für Berlin/ Ein Leitartikel von Björn Hartmann

    Berlin (ots) - Siemens baut um. Mal wieder. Und es sieht ein bisschen aus, als ginge es drunter und drüber. Die Hörgeräte-Sparte geht an die Börse, die Gesundheitssparte wird eigenständig und könnte vielleicht an die Börse gehen. Möglicherweise trennt sich Siemens von der Beteiligung an Bosch und Siemens Hausgeräte, vielleicht auch nicht. Gleichzeitig plant ...

  • 05.05.2014 – 20:33

    BERLINER MORGENPOST: Keine wirksame Kontrolle/ Ein Leitartikel von Jens Anker

    Berlin (ots) - Es gehört zu den jährlichen Ritualen wie der Berlin-Marathon oder das DFB-Pokalfinale im Olympiastadion: die Vorstellung des Jahresberichtes des Rechnungshofes. In akribischer Kleinarbeit tragen die Mitarbeiter die Missstände in den öffentlichen Verwaltungen zusammen. Dabei kommen Jahr für Jahr Verschwendungen von Steuergeld in mehrstelliger ...

  • 04.05.2014 – 19:51

    BERLINER MORGENPOST: Die grüne Erziehungsdiktatur/ Ein Leitartikel von Christine Richter

    Berlin (ots) - Die Grünen geben sich gerne modern, aufgeklärt, weltoffen. Nach dem Ausscheiden der FDP aus dem Bundestag sprachen sie gar davon, sie seien die neue liberale Partei in Deutschland. Doch in ihrer Geschichte, auch im Bundestagswahlkampf, haben die Grünen immer wieder gezeigt, dass sie den Menschen am liebsten vorschreiben wollen, wie diese zu leben ...