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Coface: Wirtschaftlicher Abschwung und politische Risiken Fallstricke für Unternehmen
Kreditversicherer mit eher skeptischem Ausblick für 2019

Mainz (ots)

Das eskalierende politische Risiko, die hohe Volatilität der Rohstoffpreise und Versorgungsengpässe verlangsamten das weltweite Wachstum Ende 2018 und trüben die Aussichten für 2019. Für das laufende Jahr erwartet der internationale Kreditversicherer Coface 3 Prozent nach 3,2 Prozent in 2018 und 2017. "Zum ersten Mal seit der Staatsschuldenkrise 2011/2012 müssen Unternehmen in diesem Jahr zur gleichen Zeit zwei Fallstricke beachten: die konjunkturelle Abschwächung und die politischen Risiken", sagt Julien Marcilly, Chefvolkswirt bei Coface.

"Im Gegensatz zu den üblichen wirtschaftlichen Entwicklungen schwächelt die Wirtschaft in Westeuropa vor der in den USA. Unsere Untersuchungen prognostizieren einen Anstieg der Unternehmensinsolvenzen in 20 von 26 analysierten europäischen Ländern", unterstreicht Katarzyna Kompowska, Regional CEO Nordeuropa. Das bedeutet ein Plus von 1,2 Prozent in der Eurozone und 6,5 Prozent in Mittel- und Osteuropa.

Automobilbranche unter Druck

Besonders betroffen ist die Automobilbranche. Nach einem Wachstumszyklus von rund acht Jahren zeichnet sich jetzt eine Verlangsamung ab. "Investitionsbedarf, verstärkter Wettbewerb, veränderte Lebensstile der Verbraucher, die notwendigen Anpassungen an neue Umweltnormen, der reifende chinesische Markt und der zunehmende Protektionismus machen der Automobilbranche zu schaffen", betont Julien Marcilly. Diese Entwicklungen haben Coface dazu veranlasst, den Automobilsektor in fast allen westeuropäischen Ländern sowie in Zentral- und Osteuropa in der Branchenbewertung auf "mittleres Risiko" und auf "hohes Risiko" in Latein- und Nordamerika herabzustufen.

Schwellenländer immer noch anfällig

Das globale Umfeld hat gegensätzliche Auswirkungen auf die Schwellenländer. Die Verlangsamung des Wachstums in der Eurozone (plus 1,6 Prozent für 2019) und den USA (plus 2,3 Prozent) setzt die Schwellenländer Ansteckungseffekten aus. Das Wachstum des Welthandels wird sich so in diesem Jahr insgesamt weiter verlangsamen. Coface prognostiziert aktuell für 2019 nur plus 2,3 Prozent. Positiv wirkt sich jedoch die Dämpfung des Wachstums in den USA aus. Durch die Verringerung der Wahrscheinlichkeit von Zinserhöhungen durch die US-Notenbank ist das Risiko eines Kapitalabflusses aus den Schwellenländern begrenzt.

Zahlreiche politische Risiken müssen in diesem Jahr in den aufstrebenden Ländern und insbesondere in Afrika beachtet werden. Durch die Verdreifachung der Internet-Zugangsrate seit 2010 verfügen die Menschen über mehr Möglichkeiten, ihre Frustrationen auszudrücken. Zu beobachten sind hier ganz besonders die Urnengänge in Nigeria, Südafrika und Algerien. Trotz der fragilen politischen und sicherheitspolitischen Lage hält Coface an einem günstigeren Ausblick für Mosambik (in der Länderbewertung jetzt D) fest, dessen Devisenreserven seit 2014 am höchsten sind und ein Wachstum von mehr als 3 Prozent aufweisen. Dies gilt auch für Ruanda (A4). Das Geschäftsklima dort verbessert sich ständig, und die Reformdynamik wurde beibehalten.

Coface stuft die Länderbewertungen von ölabhängigen Volkswirtschaften herauf, da der Ölpreis trotz hoher Volatilität auf einem moderaten Niveau bleibt: Angola (jetzt C), Aserbaidschan (B), Kanada (A2), die Vereinigten Arabischen Emirate (A3) und Trinidad & Tobago (B). Libanon ist das einzige Land, das in diesem Jahr bislang herabgestuft wurde (jetzt D), was durch anhaltende wirtschaftliche Schwierigkeiten begründet ist.

Die Coface-Länderbewertungen (160 Länder) erfolgen auf einer achtstufigen Skala: A1 (sehr niedrig), A2 (niedrig), A3 (noch gering), A4 (noch akzeptabel), B (nimmt spürbar zu), C (hoch), D (sehr hoch) und E (extrem). Die Coface-Branchenbewertungen erfassen 13 Sektoren in sechs geografischen Regionen und 24 Ländern, die fast 85 Prozent des globalen BIP ausmachen. Es gibt vier Risikostufen: niedrig, mittel, hoch, sehr hoch.

Der komplette Ausblick und weitere Infos zu Ländern und Branchen: www.coface.de

Pressekontakt:

Coface, Niederlassung in Deutschland
Pressesprecher Erich Hieronimus
Tel. 06131/323-541
erich.hieronimus@coface.com
www.coface.de

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