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Oxfam-Studie: Neue EU-Agrarkommissarin muss radikale Reform der EU-Zuckermarktordnung zur Priorität machen

Berlin (ots)

Die neue Agrarkommissarin der EU, Mariann Fischer
Boel, muss die Reform der Zuckermarktordnung zur Priorität machen,
fordert die internationale Hilfsorganisation Oxfam. In der heute
veröffentlichten Studie "Eine süßere Zukunft?" zeigt Oxfam, dass
Europa den ärmsten Ländern der Welt wichtige Entwicklungschancen
verweigert, wenn es seine unfaire Zuckermarktordnung nicht radikal
reformiert. Frau Fischer Boel trifft heute in Brüssel zum ersten Mal
mit den Landwirtschaftsminister/innen der Mitgliedsstaaten zusammen.
Am Beispiel von Mosambik und Sambia weist Oxfam nach, dass in
Ländern mit schlechter Infrastruktur, die von HIV/AIDS schwer
getroffen sind und in denen mehr als die Hälfte der Bevölkerung von
weniger als zwei Dollar am Tag lebt, Zuckerproduktion und - handel
ein großes Potenzial für Beschäftigung und Verringerung der Armut
besitzen. Allein in Mosambik und Sambia könnten bis zu 30 000 neue
Arbeitsplätze geschaffen werden, wenn Europa seine Zuckermarktordnung
zugunsten der am wenigsten entwickelten Länder der Welt (LDCs)
veränderte. Die jüngsten Reformvorschläge der Europäischen Kommission
allerdings verweigern den LDCs solche Möglichkeiten.
Die Untersuchung im südlichen Afrika belegt beeindruckende
Entwicklungsfortschritte, die mit der Zuckerproduktion
zusammenhängen. In der Provinz Sofala im Norden Mosambiks
beispielsweise verdoppelte sich die Zahl der Arbeitsplätze, seit 1998
die Produktion in zwei Zuckerfabriken wieder aufgenommen wurde. In
nur sechs Jahren hat sich diese Provinz von der ärmsten zu einer der
reichsten des Landes gewandelt. Wenn Europa wirklich eine
Zuckermarktreform durchführt, bei der die Armutsbekämpfung ein
wesentliches Ziel ist, könnte sich eine solche Erfolgsgeschichte in
weiteren Provinzen und anderen afrikanischen Ländern wiederholen.
"Viele afrikanische Länder gehören zu den ärmsten der Welt", so
Phil Bloomer, Leiter der internationalen Oxfam-Kampagne Make Trade
Fair. "Die Menschen besitzen fast nichts, aber sie müssen gegen einen
Block reicher Länder antreten, die allein für Agrarsubventionen 50
Mrd. Euro im Jahr ausgeben. Das ist extrem unfair."
Oxfam setzt sich für Reformen ein, die das Agrardumping der EU
beenden und für die am wenigsten entwickelten Länder den Zugang zum
europäischen Markt zu rentablen Preisen verbessern. AKP-Länder, die
aufgrund der Reformen Verluste erleiden, müssen Entschädigungen
erhalten.
Zum Pressegespräch 
   mit Gewerkschaftern aus Mosambik und Zuckeranbauern aus Malawi
lädt Oxfam Deutschland am 25. November 2004 um 10:00 Uhr in den Salon
"Ehrlich" des Hotels Park Inn am Alexanderplatz in Berlin ein.
Weitere Informationen,  Kopien der Studie sowie Fotos aus Mosambik
und Sambia: Jörn Kalinski, Oxfam Deutschland, Tel. 030/42850623;
Sigrid Thomsen, Tel. 040/39190905

Original-Content von: OXFAM Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell

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