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Deutsches Institut für Menschenrechte

Systematische Menschenrechtsbildung auf allen Ebenen des Bildungssystems gefordert

Berlin (ots)

Mehr als 100 Teilnehmende diskutierten gestern in
Berlin auf der Konferenz "Keine Rechte ohne Bildung - Keine Bildung
ohne Rechte" mit Menschenrechtsexperten/-expertinnen und
Bildungspolitikerinnen über Perspektiven der Menschenrechtsbildung in
Deutschland. Ziel der Konferenz des Deutschen Instituts für
Menschenrechte, der Evangelischen Akademie zu Berlin, des Forum
Menschenrechte und des UNESCO-Lehrstuhls für Menschenrechtsbildung
war es, anlässlich des seit 2005 in Kraft getretenen
"UN-Weltaktionsprogramms für Menschenrechtsbildung" Visionen und
Impulse für die Bildungspolitik in Deutschland zu entwickeln. Darüber
hinaus war die Konferenz ein Beitrag zum "Europäischen Jahr der
Demokratieerziehung" des Europarates.
Die Teilnehmenden betonten, dass Menschenrechtsbildung
systematischer als bisher auf allen Stufen im deutschen
Bildungssystem verankert werden müsse. Viele existierende Projekte
sowie Programme zur Demokratieförderung und Menschenrechtserziehung
seien nicht auf Dauer angelegt. Diese Forderung gelte nicht nur für
die Schulbildung. Eine wirkungsvolle und systematische
Menschenrechtsbildung müsse bereits in der frühkindlichen Erziehung
ansetzen sowie Bestandteil der Aus- und Fortbildung schulischer
Lehrkräfte und anderer Berufsgruppen in menschenrechtssensiblen
Arbeitsfeldern, wie der Polizei, sein. Zur Umsetzung sei neben der
Zivilgesellschaft verstärkt der Staat in die Verantwortung zu nehmen.
Besonders hervorgehoben wurde die präventive Funktion von
Menschenrechtsbildung gegen Formen von Diskriminierung wie Rassismus
und Antisemitismus. Hierfür müsse Menschenrechtsbildung als Kultur
der Anerkennung gleicher Rechte bei gleichzeitiger Anerkennung der
Differenz verstanden werden. Ziel der Menschenrechtsbildung sei
letztendlich die Befähigung des Einzelnen, sich für die eigenen
Rechte und die Rechte anderer einzusetzen, denn erst ein Wissen über
Menschenrechte gewährleiste ihre Durchsetzung und Weiterentwicklung.
Vor allem im Rahmen der Vereinten Nationen und ihrer
Unterorganisation der UNESCO ist die Bedeutung der
Menschenrechtsbildung immer wieder hervorgehoben worden. Zu ihrer
besonderen Unterstützung wurde die Zeit von 1995 - 2004 zur
internationalen "Dekade für Menschenrechtsbildung" ausgerufen, in der
alle verantwortlichen  und kompetenten Akteure, wie Regierungen, NGOs
und Pädagogen, aufgefordert waren, die Menschenrechtsbildung zu
fördern. Als Folgeaktivität ist seit Januar 2005 das
"Weltaktionsprogramm für Menschenrechtsbildung" (2005-2007) in Kraft,
das sich in seiner ersten Phase insbesondere an Schulen richtet.

Pressekontakt:

Tamara Nierstenhöfer
Telefon (030) 259 359 - 13
Mobil: 0176 - 23179700
Mail: nierstenhoefer@institut-fuer-menschenrechte.de

Original-Content von: Deutsches Institut für Menschenrechte, übermittelt durch news aktuell

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