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DFV: Doppelte Fluchtwege in U-Bahnhöfen unabdingbar

DFV: Doppelte Fluchtwege in U-Bahnhöfen unabdingbar
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Berlin (ots)

"U-Bahnen sind in Deutschland im Alltagsbetrieb ein
sehr sicheres Massenverkehrsmittel. Die Brandkatastrophe von Südkorea
zeigt aber unkalkulierbare Gefahren bei Anschlägen auf. Ein
unabdingbarer Sicherheitsstandard sind doppelte Fluchtwege in
U-Bahnstationen. Deshalb müssen Bahnhöfe mit nur einem Zugang
schnellstmöglich nachgerüstet werden", fordert Berlins
Landesbranddirektor Albrecht Broemme, Vizepräsident des Deutschen
Feuerwehrverbandes (DFV).
Broemme: "Die Bilder aus Südkorea machen auch Feuerwehrleute in
Deutschland tief betroffen. Zu wissen, dass man Menschen in Not nicht
mehr retten kann, ist eine der schlimmsten Situationen für
Feuerwehrmänner und -frauen. Unser Mitgefühl gilt deshalb allen
Angehörigen der Opfer, aber auch den Feuerwehrleuten und den Kollegen
des Rettungsdienstes von Daegu."
Deutschlands Feuerwehren sind auf Brände in U-Bahnanlagen mit
Einsatzplänen und spezieller Ausrüstung vorbereitet, unter anderem
für den Schienentransport von Verletzten und Gerätschaften, für den
Atemschutzeinsatz in verrauchten Tunnelanlagen und für den
Funkverkehr unter Tage. Es gibt Entrauchungs- und
Rettungswegkonzepte. Broemme: "Je nach Länge halten sich 400 bis 800
Menschen in einem Zug auf. Bei jeder Feuermeldung in einer U-
Bahnanlage wird deshalb ein Großaufgebot von Rettungskräften in
Marsch gesetzt, unabhängig vom gemeldeten Ausmaß des Feuers. Dass es
bei Bränden in U-Bahnen Tote und Verletzte gibt, ist aber
grundsätzlich nicht auszuschließen."
Die Ausmaße der Brandkatastrophe von Daegu seien bei Analyse der
derzeitigen Nachrichtenlage jedoch nicht nachvollziehbar. Broemme:
"Wir müssen zunächst davon ausgehen, dass dort extreme und mit
Deutschland nicht vergleichbare Umstände vorgelegen haben." In Europa
sei das letzte schwere Brandunglück in einer U-Bahn das Feuer in der
Londoner Kings Cross Station im Jahre 1987 mit 31 Todesopfern
gewesen.
"Die Folgen eines Brandes im Zug hängen ganz wesentlich vom
besonnenen Verhalten des Zugführers ab", betont der DFV-
Vizepräsident. "In Deutschland sind zudem alle Notbremsen in U-
Bahnzügen so modifiziert worden, dass auch bei einer Auslösung der
Zug in den nächsten Bahnhof fährt". Broemme: "In Berlin verfügen wir
außerdem in jedem U-Bahnhof über einen Schienentransportwagen für den
Einsatz im Tunnel. Außerdem ist ein Tunnel für das Üben von Einsätzen
in Wärme und Verqualmung besonders hergerichtet." Bundesweit müsse
die Nachrüstung aller Bahnhöfe erfolgen, die noch nicht über zwei
Ausgänge verfügen. Broemme: "Der Umbau bedeutet zum Teil einen
erheblichen finanziellen Aufwand, ist aber unumgänglich. Einen
Bestandsschutz für Bahnhöfe mit nur einem Ausgang darf es nicht
geben."
Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, U-Bahnzüge durch
Sprinkleranlagen zu schützen. Dies ist zum Beispiel in Hamburg der
Fall. Oberbranddirektor Dieter Farrenkopf, Leiter der Feuerwehr in
der Hansestadt und Vorsitzender der Bundesgruppe Berufsfeuerwehr im
Deutschen Feuerwehrverband: "Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht
und seither keine schweren Brände mehr verzeichnet. Deshalb halte ich
das Sprinklern von U-Bahnzügen nach wie vor für geboten."
ots-Originaltext: Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=50093

Rückfragen bitte an:

Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Sönke Jacobs
Email:dfv.berlin@dfv.org
Telefon:030-20 67 48 04
Fax: 030-20 67 48 05

Original-Content von: Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV), übermittelt durch news aktuell

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