Alle Storys
Folgen
Keine Story von Stuttgarter Zeitung mehr verpassen.

Stuttgarter Zeitung

Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu EU/Gas-Stresstest

Stuttgart (ots)

Alles kein Problem! Wenn wir nur zusammenhalten, kann uns die wegen der Ukrainekrise im Raum stehende Drohung aus Russland, den Gashahn zuzudrehen, wenig anhaben - ganz zu schweigen davon, dass in Osteuropa wieder jemand erfrieren müsste! So lässt sich die frohe Botschaft aus Brüssel zusammenfassen. Wohl zeigt dieser Stresstest, dass nicht überall genug Gas aus anderen Quellen herbeigeschafft werden könnte, doch wäre das nach Ansicht von Energiekommissar Oettinger im Notfall über staatliche Eingriffe oder andere Brennstoffe wie Holzpellets in den Griff zu bekommen. Die Versorgungssicherheit wäre nur eingeschränkt, aber nicht dramatisch gefährdet. So weit, so gut. Was aber ist mit den Energiepreisen und den ökonomischen Kosten? Dazu schweigt sich die Untersuchung bequemerweise aus.

Es drängt sich der Verdacht auf, dass der Gas-Stresstest nicht nur riskant ist, weil er der russischen Seite nach Ländern aufgeschlüsselt detaillierte Angaben zur jeweiligen Abhängigkeit vom Moskauer Gazprom-Konzern macht. Sondern er scheint auch politisch gefärbt, indem er einige Faktoren außer Acht lässt, um dem russischen Präsidenten Wladimir Putin kurz vor den wichtigen Gesprächen in Mailand und Brüssel Unabhängigkeit und Stärke der EU zu demonstrieren. Ob diese Rechnung aufgeht oder doch zu durchschaubar ist, werden die nächsten Tage und Wochen weisen.

Pressekontakt:

Stuttgarter Zeitung
Redaktionelle Koordination
Telefon: 0711 / 7205-1225
E-Mail: newsroom.stuttgarterzeitung(at)stz.zgs.de
http://www.stuttgarter-zeitung.de

Original-Content von: Stuttgarter Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Stuttgarter Zeitung
Weitere Storys: Stuttgarter Zeitung
  • 16.10.2014 – 20:00

    Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Textilbündnis/Bundesregierung

    Stuttgart (ots) - Abducken, wegdrehen und auf die anderen zeigen sind bewährte Verhaltensmuster von Bekleidungskonzernen, die sich zu ihrer Verantwortung für menschenwürdige Arbeitsbedingungen in den Zulieferländern bekennen sollen. Das Textilbündnis der Bundesregierung ist ein Paradebeispiel dafür: Mit wenigen Ausnahmen beteiligen sich nur Verbände und Organisationen, die bereits in diesem Feld engagiert sind. ...

  • 16.10.2014 – 20:00

    Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu "Social Freezing"/Apple/Facebook

    Stuttgart (ots) - Die gesellschaftlich zu lösende Frage der Vereinbarkeit von Karriere und Familie für Frauen wird ganz ungeniert in den privaten Bereich der Frau zurückgeschoben: Sie soll an ihrem Körper herummanipulieren und gesundheitliche Risiken tragen, sie soll ihr Leben so leben, dass es zu den Anforderungen der Wirtschaft am besten passt. Und genau hierin liegt das Frankenstein'sche am Zugriff der Konzerne auf ...

  • 15.10.2014 – 21:00

    Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Ökostromumlage/Bundesregierung

    Stuttgart (ots) - Bisher schien es ein Naturgesetz zu sein, dass die Ökostromumlage von Jahr zu Jahr steigt. Dass die Preisdynamik nun erstmals gebrochen wurde, darüber können sich die Stromkunden freuen. Sie haben immerhin Grund zur Hoffnung, dass die Strompreise - von einzelnen Ausnahmen abgesehen - vorerst nicht steigen. Dass die Bundesregierung dies zum Anlass nimmt, um die Preisdämpfung auf ihre Reform des ...