Alle Storys
Folgen
Keine Story von Mitteldeutsche Zeitung mehr verpassen.

Mitteldeutsche Zeitung

Sachsen-Anhalt/Politik
Haseloff: "Sehe nicht die Gefahr, dass unser System destabilisiert wird"

Halle/MZ (ots)

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sieht bei den zunehmenden Corona-Protesten die Politik gefordert. "Ich sehe nicht die Gefahr, dass unser System destabilisiert wird. Ich sehe aber schon die Gefahr, dass Menschen die demokratische Mitte verlassen", sagte Haseloff im Interview mit der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Samstagausgabe). Es müsse verhindert werden, "dass diese Bürger das Vertrauen in den Staat verlieren und sich von irrationalen Ängsten leiten" lassen. Haseloff: "Das wäre nicht gut für die Demokratie und den Zusammenhalt unserer Gesellschaft."

Haseloff hat sich nach eigenen Angaben in seiner Heimatstadt Wittenberg einen eigenen Eindruck von einer Corona-Demo mit 2.000 Teilnehmern gemacht. Es handele sich auf die gesamte Bevölkerung Sachsen-Anhalts gerechnet zwar um eine "klare Minderheit". Etwa ein Zehntel der Teilnehmer sei auch "politisch fragwürdig organisiert", gewesen, "also zum Beispiel aus dem rechten Spektrum", so der Regierungschef. "Die meisten Demonstranten waren Bürger aus allen gesellschaftlichen Bereichen, die sich einfach Sorgen machen, und nicht zuletzt durch viele Halb- und Unwahrheiten verunsichert sind", sagte Haseloff der Zeitung. Die Artikulation dieser Meinungen müsse man ernst nehmen, unabhängig davon, dass er "bestimmte Zuspitzungen absolut nicht teile". Er forderte Teilnehmer solcher Demos auch auf, "bei der Wahrnehmung ihrer Demonstrationsfreiheit genau darauf zu achten, mit wem sie zusammen gehen und sich - vielleicht sogar ungewollt - politisch identifizieren", so Haseloff weiter.

Es gehe nun darum, immer wieder darauf hinzuweisen, "dass unsere Demokratie auf dem Mehrheitsprinzip basiert", sagte Haseloff weiter. Das falle manchen schwerer zu akzeptieren, "wenn eine Entscheidung wie eine mögliche Impfpflicht gegen ihre Überzeugung in ihre persönliche Autonomie eingreift". Haseloff: "Es wird daher sehr darauf ankommen, wie die Bundesregierung an der Stelle kommuniziert, um Akzeptanz herzustellen. Es ist insofern schon mal vernünftig, dass es eine freie Abstimmung im Bundestag geben soll."

Pressekontakt:

Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200
hartmut.augustin@mz-web.de

Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Mitteldeutsche Zeitung
Weitere Storys: Mitteldeutsche Zeitung
  • 17.12.2021 – 17:25

    Mitteldeutsche Zeitung zu Boris Johnson

    Halle/MZ (ots) - Berichte über Weihnachtsfeiern in Downing Street 10 während des strengen Lockdowns schlugen dem Fass nun endgültig den Boden aus. Die Folge: rund 5.000 verlorene Stimmen für die Torys in dem eigentlich konservativen Wahlkreis. Das beweist endgültig, dass Boris Johnson längst nicht mehr ist wie eine Teflonpfanne, an der Skandale und Fehltritte schlicht abperlen. Und es schwächt den Rückhalt des ...

  • 17.12.2021 – 17:14

    Mitteldeutsche Zeitung zu Omikron

    Halle/MZ (ots) - Die neue Virusvariante hat gleich zwei Eigenschaften, die das Zeug haben, den Start ins neue Jahr massiv einzutrüben. Zum einen ist sie deutlich ansteckender als alle bisherigen Coronaviren. Die Fallzahlen verdoppeln sich offenbar alle zwei bis drei Tage. Zum anderen infizieren sich auch Geimpfte und Genesene weit häufiger. Und doch ist es sinnvoll, dieser neuen Bedrohung mit einer Impfkampagne zu begegnen. Gerade nach der Drittimpfung ist der Schutz auch ...

  • 17.12.2021 – 17:11

    Mitteldeutsche Zeitung zu Merz

    Halle/MZ (ots) - In der Opposition ist es zwar einfacher als in der Regierung, eigene Vorschläge zu propagieren - es sind schließlich keine Kompromisse nötig. Aber dazu müssen die Lösungen erst mal da sein. Und da mangelte es den Merkel-Kritikern oft an Konkretem. Seinen Fans gilt Merz als Retter der CDU-Seele. Nun wird er beweisen müssen, dass er mehr ist als eine Projektionsfigur. Die Landtagswahlen im Frühjahr werden eine erste Klippe. Pressekontakt: Mitteldeutsche ...