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Lausitzer Rundschau: VW-Gesetz steht vor dem Aus Mit offenem Visier

Cottbus (ots)

Volkswagen wird wohl nie ein normales Unternehmen
werden: Aus der Obhut des Staates gelangt es in die einer reichen 
Familie. So wird es aussehen, wenn das VW-Gesetz in absehbarere Zeit 
gekippt wird, wenn der jahrelange Druck aus Brüssel für 
ordnungspolitisch saubere Verhältnisse sorgt, wenn dem Land 
Niedersachsen nicht mehr die obligatorischen zwei Aufsichtsräte 
zustehen, wenn es ein Ende damit haben wird, dass niemand mehr 
Stimmrechte als Niedersachsen haben darf. In den bisher 47 Jahren 
unter diesem Regime hat der Wolfsburger Autokonzern häufig am Rande 
des Existenz agiert: Die Ablösung des "Käfers" durch den "Golf" kam 
fast zu spät. Kreative Arbeitszeitmodelle nach Peter Hartz haben 
letztlich die Kosten so erhöht, dass mit dem Autobau kein Geld mehr 
zu verdienen war. Kumpanei zwischen Vorstand und Betriebsrat und der 
Politik haben teilweise hässliche Auswüchse produziert.
Wäre VW nach betriebswirtschaftlichen Kriterien geführt worden, wäre 
das nicht passiert. Es hätte auch Managementfehler gegeben, sie wären
aber sicher schneller korrigiert worden und hätten der Substanz nicht
so geschadet. Der Staat mit seinem Regionalinteresse, der Vorstand 
mit seinem Machtinteresse und der Betriebsrat mit seinem 
Lohninteresse - sie alle haben sich nicht nur auf Kosten des 
Aktionärs bereichert. Noch schlimmer: Sie haben sich auch gegenseitig
blockiert. Dass Lustreisen von Mitarbeitern auf VW-Kosten finanziert 
wurden, konnte auch passieren, weil es keine kritischen Großaktionäre
gab. Erst in den vergangenen Jahren haben sich die aktuellen 
Repräsentanten Niedersachsens im Aufsichtsrat profiliert. Die Zweifel
bleiben, dass dahinter ein strukturelles Interesse am 
Unternehmenserfolg stand.
Wenn Niedersachsen Industriepolitik betreiben will, soll das Land es 
mit offenem Visier tun. Ein Kapitalanteil an einem einzelnen 
Unternehmen verbunden mit abschreckenden Bestimmungen für andere 
Investoren ist dafür nicht notwendig.
Im Übrigen zeigt sich, dass das VW-Gesetz andere Großaktionäre nicht 
hat verhindern können. Porsche hat Niedersachsen vom ersten Rang 
längst verdrängt. Und wenn die Familien Porsche und Piëch aus VW auch
ein Familienunternehmen machen wollen - bitte schön. Es geschieht mit
ihrem Geld. Und je mehr investiert wird, umso größer wird der Druck, 
aus VW ein effizientes Unternehmen mit guten Autos und sicheren 
Arbeitsplätzen zu machen.

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Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

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