Alle Storys
Folgen
Keine Story von Lausitzer Rundschau mehr verpassen.

Lausitzer Rundschau

Lausitzer Rundschau: Skandal um Bespitzlung in der CSU: Stoibers Bescherung

Cottbus (ots)

Nicht nur an der Börse, auch in der Politik lautet
eines der am meisten gebrauchten Wörter "hätte": Hätte CSU-Parteichef
und Ministerpräsident Edmund Stoiber die Fürther CSU-Landrätin 
Gabriele Pauli mit ihrem persönlichen Gesprächswunsch nicht 
abgewiesen, dann hätte er wahrscheinlich auf seinen Vertrauten und 
Büroleiter Michael Höhenberger jetzt nicht verzichten müssen. Dann 
hätte die CSU den Weihnachtsfrieden genießen können.
 Stattdessen beherrscht "Pauli-Gate" Gemüter und Medien. Immer mehr 
wird deutlich, dass es wohl wahr ist, was Fürths schöne Landrätin 
behauptet: Dass Stoibers Bürochef in ihrem Umfeld recherchierte, um 
Nachteiliges über die Politikerin in Erfahrung zu bringen. Was 
zunächst als kaum glaubhafte skurrile Posse begann, hat sich gestern 
zu einer richtigen Affäre ausgewachsen. Dass Stoiber sich von einem 
seiner engsten Vertrauten trennen musste, zeigt, welche Sprengkraft 
in "Pauli-Gate" steckt.
 Ein weiterer Schlag ins Kontor war der Kurswechsel des schwankenden 
Hauptzeugen Horst Müller, seines Zeichens Wirtschaftsreferent bei der
Stadt Fürth. Nachdem er erst eine abwiegelnde Erklärung abgegeben 
hatte, wagte er sich nach dem Rückzug Höhenbergers weiter vor: 
Stoibers Bürochef habe ihn "aushorchen" wollen, und zwar auf einem 
Niveau, das nicht das seine sei. Damit bestätigte er die Vorwürfe der
Fürther Landrätin und strafte das Dementi der Staatskanzlei Lügen.
 Und es kommt noch schlimmer: Überall im Freistaat meldeten sich 
gestern CSU-Mitglieder zu Wort, die über Interventionen aus der 
Staatskanzlei gegenüber Abweichlern zu berichten wissen. 
Stoiber-Kritikerin Pauli wagte sich noch ein Stückchen weiter vor: 
Das System, das dazu gedient habe, "Meinungen zu unterdrücken", sei 
nicht nur von Höhenberger ausgegangen, sondern sei "wohl auch 
gebilligt" gewesen. Starker Tobak. Die furchtlose Landrätin will 
offenbar eine Lawine lostreten, die Stoiber den Weg zu einer erneuten
Spitzenkandidatur für die Landtagswahl 2008 verschüttet. Hätte das 
jemand vor einer Woche ernsthaft für möglich gehalten, wäre er im 
politischen München lauthals ausgelacht worden. Jetzt lacht keiner 
mehr.

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

Original-Content von: Lausitzer Rundschau, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Lausitzer Rundschau
Weitere Storys: Lausitzer Rundschau