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Lausitzer Rundschau: Zu: Schwarz-Rot peilt Gesundheitsfonds an
Griff ins Portemonnaie

Cottbus (ots)

Offiziell üben sich die Gesundheitsexperten der
großen Koalition nur in vagen Andeutungen. Doch spätestens seit ihrem
jüngsten Spitzentreffen ist klar, wohin der Hase läuft. Der schon im 
April von Unionsfraktionschef Volker Kauder ausgeplauderte Plan eines
Gesundheitsfonds wird zum Dreh- und Angelpunkt für das größte 
Reformvorhaben dieser Bundesregierung. Allerdings scheint der 
Grundsatzkompromiss in erster Linie dem Seelenheil von Schwarz-Rot zu
dienen. Schließlich kann jede Seite von sich behaupten, sie habe 
wichtige Bausteine aus Kopfpauschale oder Bürgerversicherung zu einem
neuen Ensemble vereint. Bei den Versicherten muss sich die 
Begeisterung freilich in Grenzen halten. Ob wir nun auf herkömmliche 
Art mehr Beiträge zahlen, oder eine zusätzliche Abgabe auf 
Kapitaleinkünfte, ist im Ergebnis gleich: Gesundheit wird auf jeden 
Fall teurer. Nur beim Drehen an der Steuerschraube dürften sich Union
und SPD zurück halten. Nach einer satten Anhebung der Mehrwertsteuer 
um drei Prozent sind weitere Maßnahmen dieser Art politisch kaum 
vermittelbar.
Bleibt als Lichtblick, dass die Lohnnebenkosten nun doch stärker in 
Zaum gehalten werden sollen, als gemeinhin angenommen. Das tut der 
Wirtschaft zweifellos gut. Und womöglich bringt es auch neue 
Arbeitsplätze.
Ob der immense Aufwand zur Umgestaltung der Finanzierungsgrundlagen 
den Nutzen lohnt, ist jedoch fraglich. Auch die beste Fondslösung 
kann gegen eine Kostenexplosion im Gesundheitswesen wenig ausrichten.
Hier wären spürbare Einschnitte in vertraute Strukturen von Kassen, 
Ärzten und Apothekern nötig. Die Lohnnebenkosten könnten auch durch 
ein bloßes Einfrieren des Arbeitgeberbeitrages gesteuert werden.

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Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

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