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Lausitzer Rundschau: zu: Schule in Berlin nach Krawallen unter Polizeischutz

Cottbus (ots)

Das regelmäßig wiederkehrende Erschrecken über den
Seelenzustand von Teilen unserer Jugend führt zu den immer gleichen 
Ritualen: Politikerbesuchen vor Ort, wie jetzt an der 
Rütli-Oberschule in Berlin-Neukölln, Analysen von Sozialexperten, 
Forderungen nach mehr Geld und Null-Toleranz-Interviews von 
Ministern. Es ist ermüdend. Die Anlässe wechseln. Mal sind es 
totgeschlagene Ausländer, dann Quälerei auf dem Schulhof, dann ein 
Amoklauf, dann Gewaltclips auf Handys, dann Hooligans. Mal spielt die
Handlung in den Metropolen, mal lauert der Abgrund auf dem Land. Mal 
sind es die Migrantenkinder, ein anderes Mal Deutsche. Es gibt kurze 
Medienaufwallungen. Und dann nichts mehr.  Die Jugend ist so, wie sie
immer war. Die deutsche wie die ausländische. Sie mag andere Medien 
haben als früher und andere Vorbilder. Aber sie ist genauso 
probierend, Grenzen auslotend, aufmüpfig. Sie wird nicht als 
schlechte Jugend geboren. Sie hofft und sucht. Sie hat nur Zukunft. 
Ob die zwischen Ein-Euro-Job und Knast liegt oder mehr Chancen 
bietet, hängt davon ab, ob man sich von Anfang an mit ihr 
beschäftigt, sie dauerhaft leitet und ihr sowohl Grenzen als auch 
Perspektiven aufzeigt - im Elternhaus, in der Schule und in der 
Politik. Berlin-Neukölln ist wie all die anderen Ereignisse ein 
Phänomen jahrelanger Vernachlässigung. Es ist ein Phänomen der 
erwachsenen Bequemlichkeit - auf allen Ebenen.

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