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Lausitzer Rundschau: Eine Farce Die Loveparade-Katastrophe und die Justiz

Cottbus (ots)

Dem Duisburger Landgericht ist kein Vorwurf zu machen. Es muss sich juristisch auf das stützen, was ihm von der zuständigen Staatsanwaltschaft als zentrales Beweismittel für eine Anklageerhebung vorgelegt wird. Und das war ein Gutachten, das nach Auskunft des Gerichtes absolut unzulänglich und unzureichend gewesen ist. Aus diesem Grund wird es zu keinem öffentlichen Prozess wegen des Loveparade-Desasters kommen. Angesichts der Dimension und der Umstände der Katastrophe, die 2010 keinen unberührt gelassen hat, ist dies für die Ankläger beschämend und eine herbe Enttäuschung für die Angehörigen der 21 Todesopfer sowie für die Überlebenden. Ihr Groll ist mehr als verständlich. Denn zur Erinnerung: Damals waren Tausende junge Menschen nach Duisburg gefahren, um Spaß zu haben, um zu tanzen, zu feiern, Party zu machen. Keiner dieser Jugendlichen hat sich vorsätzlich in Gefahr gebracht. Sie alle wurden ahnungslose Opfer von Fehlplanung und Dilettantismus. Also von konkreten Handlungen konkreter Menschen. Nach der Katastrophe stahlen sich dann aber alle Zuständigen irgendwie aus der Verantwortung. Der Veranstalter, die Behörden vor Ort, allen voran der damalige Duisburger Oberbürgermeister. Von Schuld wollte keiner reden, von gemachten Fehlern nur bedingt. Jeder hat mit dem Finger auf den anderen gezeigt. Persönliche Konsequenzen? Fehlanzeige. Bis heute. Deswegen hatten die Angehörigen ihre letzte Hoffnung in einen Prozess gesetzt. Diese Hoffnung hat sich gestern zerschlagen. Jetzt ist ein wie auch immer gearteter Abschluss mit den schlimmen Ereignissen, wenn er denn überhaupt möglich sein sollte, für sie wieder in ganz weite Ferne gerückt. Mehr noch: Die Schande von Duisburg setzt sich auch sechs Jahre nach dem Drama fort. Als Farce der Justiz.

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