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Lausitzer Rundschau: Schwarze Schafe Jobcenter sollen kranke Arbeitslose stärker kontrollieren

Cottbus (ots)

Der Vergleich mag sich aufdrängen: Während Superreiche ihre Millionen praktisch unbehelligt in Steuerparadiesen verstecken können, müssen Hartz-IV-Empfänger schon um ihre Stütze fürchten, wenn sie öfter einen Krankenschein beim Jobcenter vorbeibringen. Doch das greift zu kurz. Die Steuerflucht betuchter Zeitgenossen wird nicht dadurch besser, dass staatliche Transfers für Bedürftige möglicherweise zu Unrecht fließen. Das gilt übrigens auch umgekehrt. Die Anweisung an die Jobcenter, mutmaßlichen Blaumachern besser auf die Schliche zu kommen, ist weniger spektakulär, als es auf den ersten Blick erscheint. Auch wenn die Zahl der von der Behörde verhängten Sanktionen in letzter Zeit deutlich gestiegen ist, kommen die allermeisten Hartz-IV-Empfänger den Auflagen nach. Die Missbrauchsquote lag zuletzt bei 3,2 Prozent. Das heißt, fast 97 Prozent verhalten sich gesetzestreu. Trotzdem gibt es schwarze Schafe. Das ist übrigens im normalen Arbeitsleben nicht anders. Wenn ein Beschäftigter in einer Firma durch zahlreiche Krankschreibungen auffällig wird, kann der Arbeitgeber auch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen einschalten, um den Fall auf seine Plausibilität zu überprüfen. Für Hartz-IV-Empfänger haben die Jobcenter gewissermaßen eine Arbeitgeberfunktion. Schließlich ist es ihre vorrangige Aufgabe, die Betroffenen wieder in Lohn und Brot zu bringen. Und wer sich davor drücken will, ganz gleich, auf welchem Wege, der muss mit Strafen rechnen. Es bleibt die Aufgabe der Arbeitsvermittler vor Ort, hier umsichtig und sensibel vorzugehen. Sie kennen ihre Pappenheimer allerdings auch am besten.

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