Alle Storys
Folgen
Keine Story von Lausitzer Rundschau mehr verpassen.

Lausitzer Rundschau

Lausitzer Rundschau: Wahl mit Reife Neuer Landtag in Sachsen-Anhalt bestimmt

Cottbus (ots)

Sachsen-Anhalt hatte es nach der Wende ökonomisch, ökologisch und folglich auch sozial am schwersten von allen neuen Ländern. Leeres Grenzgebiet und Chemiewüsten, stillgelegte Stahlkombinate und Truppenübungsplätze, Plattenbauansammlungen und Massenarbeitslosigkeit. Die Parteien sind schwach organisiert, die Wahlbeteiligung ist in der Regel niedrig, die Wahlergebnisse zeigen starke Ausschläge, und radikale Kräfte suchen ihre Chance. Man musste sich Sorgen machen vor dem aktuellen Urnengang. Doch es ist ganz anders gekommen. Die Sachsen-Anhalter haben für das "Weiter so" plädiert. Mit der Großen Koalition sind sie in den letzten Jahren gut gefahren, mit ihr sind sie die Rote Laterne in der Wirtschaftsentwicklung losgeworden. Obwohl der Begriff "Große Koalition" eigentlich nicht zutrifft, weil die Linkspartei wieder zweitstärkste Kraft geworden ist, vor den Sozialdemokraten, die sich mehr erhofft hatten. Wahrscheinlich hat der Libyen-Konflikt den Links-Wählern im letzten Moment noch Auftrieb gegeben. Eine positive Überraschung ist auch, dass die NPD den Einzug in den Landtag nicht geschafft hat. Die Menschen zwischen Salzwedel und Naumburg haben mit Reife gewählt. Die Bundesparteien waren am Abend alle bemüht, aus den Zahlen für sich Honig zu saugen für den nächsten Wahlsonntag. Dann, wenn es in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz um ungleich gewichtigere Themen geht, wenn indirekt sogar der Kurs der Bundespolitik zur Abstimmung steht. Doch klare Trends lassen sich nicht ablesen. Nach den Zahlen haben Union und FDP klar verloren, nach dem Gefühl aber die SPD. Nur für die Grünen dürfte der gestrige Tag wirklich wie ein Schub wirken. Im Westen ist das Atomthema ungleich bedeutender, bis in bürgerliche Kreise hinein, als im Osten. Und die Grünen-Wähler sind jetzt noch ein bisschen motivierter, als sie es seit Stuttgart 21 und Fukushima ohnehin schon waren.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de

Original-Content von: Lausitzer Rundschau, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Lausitzer Rundschau
Weitere Storys: Lausitzer Rundschau
  • 20.03.2011 – 21:43

    Lausitzer Rundschau: Deutschland außen vor Berlin beteiligt sich nicht an Libyen-Intervention

    Cottbus (ots) - Guido Westerwelle konnte am Freitag im Bundestag den Beifall der Linkspartei genießen. Mit seinen Argumenten gegen einen militärischen Einsatz in Libyen bewegt er sich auf jenem Terrain, das diese Partei seit Jahren auszeichnet. Westerwelle hat allerdings nicht die Frage beantwortet, warum dann der weitere Einsatz der Bundeswehr im afghanischen ...

  • 18.03.2011 – 20:03

    Lausitzer Rundschau: Zum Umgang mit Libyens Diktator Gaddafi

    Cottbus (ots) - Was waren Guido Westerwelle und Angela Merkel stolz, als sie im Oktober gegen starke Konkurrenz einen der nichtständigen Sitze im UN-Sicherheitsrat ergatterten. Es war ein Vertrauensvorschuss der Weltgemeinschaft für die Mittelmacht Deutschland und seine schwarz-gelbe Regierung. Und was hat die damit gemacht? Sie hat sich bei der ersten wichtigen Abstimmung enthalten. Sie hat im Fall Libyen zum Ausdruck ...

  • 17.03.2011 – 20:32

    Lausitzer Rundschau: Wie die Parteien auf die Atomdebatte reagieren sollten

    Cottbus (ots) - In diesen dramatischen Tagen eröffnet sich der deutschen Politik eine Chance, wie sie sich nur selten bietet. Die Atomkatastrophe von Japan, die neue gesellschaftliche Großdebatte über die Kernenergie in Deutschland, das zurückgekehrte Bewusstsein darüber, dass Restrisiken nicht zu beherrschen sind, all das sollte die Parteien dazu bewegen, ...