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Lausitzer Rundschau

Lausitzer Rundschau: Ausschreitungen gegen Roma in Italien Keine Alleingänge

Cottbus (ots)

Ist es ein Zufall, dass die neue, konservative
Regierung von Silvio Berlusconi scharfe Maßnahmen gegen kriminelle 
Ausländer ankündigt und in Italien kurz darauf Akte der Selbstjustiz 
geschehen? Der Regierung Berlusconi die Schuld etwa an den Bränden in
Neapel zu geben, wäre verfehlt. Gefährlich jedoch sind 
rücksichtsvolle Kommentare wie die des Lega-Nord-Chefs und 
Reformministers Umberto Bossi, der die Selbstjustiz mit dem Fehlen 
staatlicher Härte verteidigt. Unrecht wird so legitimiert.
Unbestreitbar ist, dass viele Italiener sich in ihrem Land immer 
weniger sicher fühlen und die Intoleranz gegenüber Ausländern 
zunimmt. Da mag auch die Berichterstattung in den italienischen 
Medien eine Rolle spielen: Von Ausländern begangene Straftaten 
bekommen deutlich mehr Beachtung als von Einheimischen begangene. 
Dennoch sind die Bewohner der zahlreichen Barackensiedlungen am Rande
der Großstädte zu einem Risiko geworden. Weil sie in ärmlichen 
Verhältnissen leben, sehen sie oft keinen anderen Ausweg, als ihren 
Unterhalt auch mit dem Ertrag von Straftaten zu bestreiten. Zu 
vergessen sind dabei nicht Hunderttausende von Ausländern ohne 
Papiere, die in italienischen Familien als Haushaltshilfen oder 
Krankenschwestern arbeiten. Ohne sie würde das Sozialsystem 
zusammenbrechen.
Die italienische Regierung muss die Maßnahmen gegen illegal in 
Italien lebende Ausländer also gut abwägen. Es bleibt Innenminister 
Roberto Maroni dabei gar nichts anderes übrig, als im Rahmen der 
europäischen Gesetzgebung zu bleiben. In der EU gelten strenge 
Gesetze, was die Immigration angeht. Sie müssen nur ebenso streng 
eingehalten und überwacht werden. Dass sich Maroni mit seinem 
rumänischen Amtskollegen abstimmen will, ist ein positives Zeichen. 
Lösungen kann es nur in Zusammenarbeit der betroffenen Länder geben.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

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