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Westfalenpost: Existenzkrise des Sports Nicht nur die Rad-Branche am Pranger

Hagen (ots)

Von Jürgen Bühl
Der Damm ist gebrochen. Die Schlammlawine reisst alles mit. Keiner
kann sie aufhalten. Was bleibt noch übrig vom Radsport?
 Hierbei handelt es sich nicht bloß um eine Disziplin, derer sich in 
Teilen ein kriminelles Umfeld bemächtigt hat. Der Fehler liegt im 
System, im Doping-Missbrauch der gesamten Branche. Niemand kann heute
mehr ernsthaft annehmen, dass unerlaubte Leistungs-Manipulationen auf
bestimmte Fahrer, Rennställe und Zeiträume zu begrenzen sind. Wenn 
die professionelle Pedaltreter-Szene noch eine Chance haben will, 
muss sie zu einem vollkommenen Befreiungsschlag bereit sein. Dazu 
gehören die schonungslose Aufarbeitung der Vergangenheit und die 
vorurteilsfreie Annahme von Hilfe, beispielsweise durch die Nationale
Anti-Doping-Agentur. Eine General-Amnestie wäre ein untauglicher 
Versuch, den Dammbruch zu stopfen.
 Doch nicht allein die Velo-Zunft steht am Pranger. Auf der Liste 
verdächtiger Sportarten darf es keine Tabus geben. Erst recht nicht, 
wenn man die erschütternde Gewissheit bekommen hat, dass sogar 
Mediziner eines renommierten Behandlungszentrums deutscher Athleten 
aktiv in das Doping-Unwesen eingegriffen haben. Wem kann man denn 
dann überhaupt noch trauen?
 Diese Vertrauenskrise stellt den gesamten Leistungssport im Lande in
Frage und wird zur Existenzkrise. Man muss kein Hüter der reinen 
Lehre sein, um zu erkennen, dass die professionellen Leibesübungen 
einen Wendepunkt erreicht haben. Es bleibt nicht mehr viel Zeit zur 
Umkehr. Sonst macht sich der Spitzensport selbst kaputt.

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