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Lausitzer Rundschau: Waldbrände in Griechenland langsam unter Kontrolle Viel Nachholbedarf

Cottbus (ots)

Millionen Griechen atmen auf. Die Lage auf
Peloponnes und Euböa hat sich etwas entspannt. Zeit zum Durchatmen, 
aber vor allem zum Nachdenken.
Alljährlich stehen große Flächen in Portugal, Spanien, Frankreich, 
Italien und anderen südlichen Staaten in Flammen, sind Dutzende 
Menschenleben zu beklagen, werden wertvolle Naturstücke oder 
europäisches Kulturgut vernichtet. Nicht selten ist Brandstiftung die
Ursache. Auch in Griechenland brachen viele Feuer aus, weil auf den 
Boden spekuliert wird, lukratives Bauland mehr bringt als "wertloser"
Wald. Daran ist die Regierung in Athen nicht unschuldig. Seit einem 
halben Jahrhundert hat kein Kabinett versucht, diesen 
Bodenspekulationen Entscheidendes entgegenzusetzen. Hier besteht 
dringender Handlungsbedarf. Zum Beispiel muss der Terror mit dem 
Feuer durch die Geschäftemacher auch als solcher geahndet werden. 
Außerdem sollte die neue Regierung - am 16. September wird ein neues 
Parlament gewählt - festschreiben, dass abgebrannte Flächen wieder 
bepflanzt werden müssen. Damit könnte dem Geschäfte machenden Treiben
um lukrative Flächen ein Riegel vorgeschoben werden. Gelder zur 
Bewirtschaftung der Wälder liegen seit Jahren in Brüssel bereit. 
Leider wurden sie mehrfach nicht abgerufen.
Auch die Situation der Feuerwehrleute in Hellas muss sich dringend 
verbessern. Ist deren Machtlosigkeit doch ein wesentlicher Grund 
dafür, dass die Feuersbrunst sich von Tag zu Tag mehr ausbreiten 
konnte. Ein Vergleich mit Deutschland macht die Misere deutlich: Gibt
es zwischen Oder und Rhein pro 1000 Einwohner etwa 13 Feuerwehrleute,
sind es in Griechenland gerade zwei.
Der Staat am Mittelmeer ist in dieser Hinsicht kein Einzelbeispiel. 
Deshalb müssen sich auch die Verantwortlichen auf europäischer Ebene 
einige Fragen gefallen lassen: Was wurde getan, um die 
allsommerlichen Feuerdramen schon im Vorfeld einzudämmen? Warum ist 
die EU nicht in der Lage, in solchen Situationen schneller 
einzugreifen? Warum dauert es so lange, bis angeforderte Hilfe aus 
anderen EU-Staaten vor Ort eintrifft? Eine europäische 
Krisenprävention sowie ein EU-Zivil- und Katastrophenschutz - seit 
Langem immer wieder gefordert - müssen endlich realisiert werden. Nur
so kann verhindert werden, dass auch in den nächsten Jahren Menschen 
sterben und wertvolle Flora und Fauna zerstört werden, weil zu wenige
qualifizierte Leute rechtzeitig zur Stelle sind, um ausgebrochene 
Feuer zu löschen oder andere Naturkatastrophen zu bekämpfen.

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Lausitzer Rundschau

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Fax: 0355/481247
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