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ver.di-Medien-Info: Pflege: ver.di warnt vor Aufweichung der Personalstandards in der Altenpflege und vor einer Spaltung der Pflegeberufe

Ver.di warnt vor Aufweichung der Personalstandards in der Altenpflege und vor einer Spaltung der Pflegeberufe

Anlässlich der morgigen Anhörung im Gesundheitsausschuss des Bundestages zum Gesetzentwurf zur Befugniserweiterung und Entbürokratisierung in der Pflege warnt die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) vor einer Aufweichung der Personalstandards in der Langzeitpflege. „Es ist gut und richtig, den Pflegeberuf durch mehr Entscheidungskompetenzen attraktiver zu machen. Dieses Ziel wird aber konterkariert, wenn zugleich die Vorgaben zum Einsatz von Fachkräften in der stationären Pflege aufgeweicht werden“, erklärte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler. Es müsse zudem sichergestellt werden, dass nicht nur in der hochschulischen, sondern auch in der beruflichen Pflegeausbildung Kompetenzen zur eigenverantwortlichen Ausübung heilkundlicher Tätigkeiten erworben werden können. „Der Bundestag muss den Gesetzentwurf dringend nachbessern.“

Laut der bisherigen Gesetzesvorlage sollen fachfremde Kräfte stärker auf das vorzuhaltende Pflegefachpersonal angerechnet werden können. „Es braucht dringend wirksame und bedarfsgerechte Untergrenzen beim Einsatz von Pflegefachpersonal. Stattdessen sollen die Standards abgesenkt werden, das schadet sowohl der Versorgungsqualität als auch der Attraktivität der Pflegeberufe“, sagte Bühler. „Schon vor Jahren hat der Gesundheitsökonom Professor Heinz Rothgang im Auftrag der Bundesregierung ein Instrument für eine Personalbemessung in der stationären Pflege entwickelt. Dessen verbindliche Umsetzung wäre ein wichtiger Schritt, um dem Ziel einer bedarfsgerechten Personalausstattung näherzukommen.“

Die geplante Absenkung der Personalstandards stehe in deutlichem Widerspruch zu dem Ziel, die Pflegeberufe durch erweiterte Kompetenzen attraktiver zu machen. „Mehr Aufgaben, aber weniger Pflegefachpersonal – das passt nicht zusammen“, kritisierte Bühler. Schon jetzt sei eine Pflegefachperson oft für Dutzende pflegebedürftige Menschen zugleich verantwortlich. „Nötig sind mehr, nicht weniger Pflegefachpersonen. Es gilt, an den Ursachen des Fachkräftemangels ansetzen: Durch gute Ausbildung und bessere Arbeitsbedingungen kann der Teufelskreis aus hoher Belastung, Berufsflucht und dadurch noch verschärfter Personalnot durchbrochen werden.“

Dass die zur Heilkundeausübung notwendigen Kompetenzen in den Bereichen Diabetes, Wundmanagement und Demenz regelhaft nur in der hochschulischen Pflegeausbildung erworben werden, hält die Gewerkschafterin für nicht gerechtfertigt. Diese Möglichkeit müsse gleichermaßen für beruflich wie hochschulisch qualifizierte Pflegefachpersonen gelten. Bühler: „Es darf keine Spaltung der Pflegeberufe geben. Die gesamte Pflege muss gestärkt werden.“

V.i.S.d.P.

Richard Rother
ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10
10179 Berlin

Tel.: 030/6956-1011, -1012
E-Mail:  pressestelle@verdi.de
 www.verdi.de/presse
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