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Medien-Info: Frühkindliche Bildung muss zur Chefsache werden – Mahnwache auch vor dem Kanzleramt

Frühkindliche Bildung muss zur Chefsache werden – Mahnwache auch vor dem Kanzleramt

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft Kita-Beschäftigte seit dem 19. Oktober 2023 bundesweit zu wöchentlichen Mahnwachen auf, um auf die problematische Personalsituation in Kindertagesstätten aufmerksam zu machen. Auch am kommenden Donnerstag (30. November 2023) werden daher in vielen Bundesländern Mahnwachen vor den Staatskanzleien, den Senaten oder Ministerien stattfinden. Der Schwerpunkt der Mahnwache am 30. November mit Erzieherinnen und Erziehern der Berliner Eigenbetriebe liegt auf dem Kanzleramt und den weiteren zuständigen Bundesministerien.

Die aktuellen Zahlen des heute (28. November) veröffentlichten Ländermonitors zeigen die Probleme deutlich: In den westdeutschen Ländern fehlen demnach 385.900 und in Ostdeutschland 44.700 Kita-Plätze, um die Wünsche der Eltern zu erfüllen. Gleichzeitig zeigt der Fachkräfte-Radar, dass sich an der brisanten Fachkräftesituation und der Belastung des Personals in absehbarer Zeit nichts ändern wird. Nur in den ostdeutschen Ländern ließe sich die demografische Entwicklung – die sinkenden Kinderzahlen- dafür nutzen, die Personalschlüssel zu verbessern.

„Seit Jahren wird auf diese Situation hingewiesen, ohne dass sich in der Politik ein Umdenken zeigt“, kritisiert die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Christine Behle. „Wir fordern, dass die Kita-Misere endlich zur Chefsache wird und Konzepte entwickelt werden, die eine Entlastung und deutliche Verbesserung für Beschäftigte, für Kinder und Eltern bringt.“ Auch wenn im föderalen System die Bildung Ländersache sei, dürften das Platzangebot, die Öffnungszeiten, die Qualität der frühkindlichen Bildung und die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten nicht vom Wohn- bzw. Arbeitsort abhängen.

Ein stabiles Kita-System könnte die Grundlage für Bildungsgerechtigkeit, Demokratie und eine stabile Wirtschaft bilden. Das Bundeskanzleramt müsse daher dringend einen bundesweiten Kita-Gipfel unter Beteiligung der Länder und Kommunen veranstalten. Bund, Länder und Kommunen seien gleichermaßen in der Pflicht, Abhilfe zu schaffen, einen Maßnahmenkatalog für die Stabilisierung des bestehenden Kita-Systems und seines zukünftigen Ausbaus zu entwickeln. Außerdem sei die Ausbildung von sozialpädagogischen Fachkräften endlich gemeinsam zu planen und systematisch voranzubringen. Dafür sei auch die dauerhafte finanzielle Beteiligung des Bundes notwendig.

Parallel zu den Mahnwachen am 16. November in anderen Bundesländern hatten die ver.di Kolleg*innen der Eigenbetriebe und der AWO Berlin versucht, der Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch und dem Berliner Senat die Dramatik der Situation vor Augen zu führen, indem sie im Rahmen eines Streiktages eine kollektive Gefährdungsanzeige im Abgeordnetenhaus abgegeben haben.

„Wir müssen jetzt jede Gelegenheit nutzen, um auf die Situation in den Kitas aufmerksam zu machen. Sonst fährt das System komplett an die Wand“, betont die stellvertretende ver.di-Vorsitzende.

Für bundesweite Rückfragen: Dr. Elke Alsago 0160/92894752

Für Anfragen vor Ort beachten Sie bitte die Presseerklärungen und Ansprechpartner/innen in den Landesbezirken.

30. November, ab 8 Uhr Mahnwache der Erzieherinnen und Erzieher der Berliner Eigenbetriebe am Bundeskanzleramt mit der stellvertretenden ver.di-Vorsitzenden Christine Behle.

Anschließend werden die Bundesministerien für Bildung und Forschung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie Arbeit und Soziales und Finanzen besucht.

Informationen zur ver.di-Kampagne SOS Kita und den Mahnwachen: www.sos-kita.verdi.de

Mahnwachen: https://oeffentliche-private-dienste.verdi.de/mein-arbeitsplatz/bildung-und-erziehung/++co++08b88f22-69a7-11ee-afd6-001a4a160111

V.i.S.d.P.

Martina Sönnichsen
ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10
10179 Berlin

Tel.: 030/6956-1011, -1012
E-Mail:  pressestelle@verdi.de
 www.verdi.de/presse
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