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Rheinische Post: Pietätlose Abzocke

Düsseldorf (ots)

Von Gerhard Voogt
Wenn ein lieber Mensch stirbt, haben die Hinterbliebenen andere 
Sorgen als sich darum zu kümmern, wie hoch wohl die Gebühren für die 
Beisetzung sind. Ein Umstand, von dem die Kommunen profitieren. Denn 
der Gebührenspiegel des Bundes der Steuerzahler zeigt, dass ein 
Preisvergleich lohnen würde: In Arnsberg müssen die Angehörigen 3539 
Euro für die Nutzung eines Erdgrabs berappen, in Heinsberg werden für
eine vergleichbare Ruhestätte nur 425 Euro fällig. Wie kommt das?
Die ertappten Friedhofsämter verteidigen die Preisdifferenzen damit, 
die Leistungen seien völlig unterschiedlich. Der altehrwürdige, 
parkähnliche Friedhof in der City sei in der Unterhaltung teurer als 
ein 08/15-Grabfeld an der Autobahn. Das stimmt. Dennoch ist der 
Hinweis ein Ablenkungsmanöver. Hohe Gebühren sind in der Regel kein 
Indiz für Qualität  sondern eher für Misswirtschaft. Viele Städte 
haben sich bei der Planung der Friedhofsflächen schlicht verschätzt. 
Die Kosten für die Pflege überdimensionierter Anlagen werden auf die 
Gebührenzahler abgewälzt. Der merkt es ja nicht. Oder doch? 
Trauernden Angehörigen unnötig tief in die Tasche zu greifen, ist in 
NRW offenbar gängige Praxis. Eine pietätlose Abzocke.

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Telefon: (0211) 505-2303

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