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Rheinische Post: Streit um Worte

Düsseldorf (ots)

Von Jens Voss
War das nötig? Die Protestanten verabschieden sich aus dem Projekt
einer gemeinsam mit den Katholiken verantworteten Bibelübersetzung - 
auf den ersten Blick mit guten Gründen. Das Prinzip "sola scriptura" 
ist nun mal ein Herzstück reformatorischen Selbstverständnisses und 
nicht vereinbar mit den Buchstaben der päpstlichen Anweisung, wonach 
für Übersetzungen auch die Tradition und die lateinische Vulgata 
maßgeblich sein sollen. Auf den zweiten Blick aber stutzt man.
Die Ironie dieser Turbulenz liegt darin: Gerade die 
"Einheitsübersetzung" war eine Verbeugung der Katholiken vor dem 
evangelischen "sola scriptura", denn die Einheitsübersetzung folgte 
dem erklärten Willen, sich eng an den Urtext zu halten. Insofern 
hätte man der Zusicherung von Kardinal Lehmann, diesem Prinzip bei 
der gemeinsamen Überarbeitung zu folgen, vertrauen können. Vielleicht
hätte es ja gar kein Problem gegeben - und wenn, hätten die 
Evangelischen immer noch aussteigen können. Für diesen Fall hätten 
auch wir, das Christenvolk, anhand konkreter Textstellen nachprüfen 
können, wie berechtigt der Streit um Worte denn nun ist. So aber 
bleibt die Angelegenheit reichlich virtuell. Es wurde nichts gewagt -
und nichts gewonnen. Schade.

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