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Rheinische Post: Gehet hin in alle Welt

Düsseldorf (ots)

Von Horst Thoren
Der Pilger aus Rom ist heimgekehrt. Zurück lässt der deutsche 
Papst eine über sich selbst staunende Heimatgemeinde, die in der Zeit
des Weltjugendtages Glauben in einer ungewohnten Spontaneität und 
Spiritualität erfahren hat.
Das rhythmische Rufen nach "Be-ne-detto" der jungen Christen aus 
aller Welt zeigt eine Begeisterung und Offenheit, wie sie für 
deutsche Katholiken ungewohnt ist. Die Erkenntnis, mit seinen 
Überzeugungen nicht allein zu sein, wird manch einen in Tradition 
ermüdeten Gläubigen wachgerüttelt haben. Plötzlich weiß er viele 
junge Menschen an seiner Seite. Die aus ihrer Motivation keinen Hehl 
machen: "Jesus Christ, you are my life!"
Gleichzeitig waren die Aussagen des Papstes zu Glaubensfragen klar 
und unmissverständlich. Sein Bekenntnis zur Eucharistie betont einmal
mehr die Unterschiede zwischen katholischer und evangelischer Kirche.
Will sagen: Ökumene ja, aber nur, soweit gemeinsame Überzeugung 
gelebt und als Bollwerk gegen eine immer gottlosere Gesellschaft 
gestärkt werden kann.
Benedikt XVI. spricht von Gottvergessenheit, warnt die Jugend vor aus
Frust geborenen falschen Religionen und fordert Glaubensstärke ein. 
"Leben wir unser Leben als wirkliche Anbeter Gottes."
Sein Ruf erreichte über Lautsprecher eine Million Jugendliche auf dem
Marienfeld und ging via Medien in alle Welt. Die Hoffnung der Kirche,
die jungen Christen könnten als Apostel des dritten Jahrtausends in 
ihre Heimatländer zurückkehren und durch Vorbild missionieren, hängt 
entscheidend davon ab, wie nachhaltig das Glaubenserlebnis von Köln 
wirkt. Im Alltag wird es schwer fallen, dem Auftrag "Gehet hin in 
alle Welt" gerecht zu werden. Denn es ist leichter, "Be-ne-detto" zu 
skandieren, als das apostolische Glaubensbekenntnis zu verkünden. 
Hier kommt es bei allem Höhenflug auf den Tiefgang an.

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Telefon: (0211) 505-2303

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