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Rheinische Post: Kommentar
Nicht zu tolerierende Beleidigungen = Von Christian Schwerdtfeger

Düsseldorf (ots)

Immer schon mussten Polizisten viel aushalten und über sich ergehen lassen. Beschimpfungen, Beleidigungen und Bedrohungen gehören leider seit jeher zu ihrem Alltag. Viele haben sich deshalb ein dickes Fell zugelegt und im Laufe der Zeit gelernt, damit irgendwie klar zu kommen. Doch mittlerweile haben die Beleidigungen eine Dimension erreicht, die nicht mehr zu tolerieren und selbst für hart gesottene Polizisten kaum noch zu ertragen ist.

Das Ergebnis einer entsprechenden Umfrage unserer Redaktion unter allen Kreispolizeibehörden des Landes ist erschreckend: Fast überall in NRW stellt die Polizei eine zum Teil drastische Verrohung der Sprache fest, wie sie es in Form und Ausmaß früher nicht gegeben hat. So ist es offenbar mittlerweile schon normal, wenn Polizisten als "Hurensöhne" beleidigt und Polizistinnen aufs Übelste sexuell verunglimpft werden. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, so bleiben die Beleidigungen in der Regel auch noch unbestraft. Denn häufig werden die Beleidigungen unter Alkohol- und Drogeneinfluss gemacht, so dass die späteren Verfahren nicht selten vor Gericht eingestellt werden.

Viele Polizisten sind darüber verständlicherweise verärgert. Denn das Signal, das von solchen Verfahrenseinstellungen ausgeht, ist fatal: Die Täter lernen, dass sie ungestraft davon kommen können, obwohl sie Polizisten massiv verunglimpft haben. Und das führt dazu, dass die Respektlosigkeit gegenüber der Polizei noch weiter abnimmt. Ohnehin fühlen sich nicht wenige Polizisten von der Justiz im Stich gelassen. Selbst das Kürzel "A. C. A. B.", was für "All Cops are Bastards" (Alle Polizisten sind Bastarde) steht, ist juristisch gesehen nicht grundsätzlich verboten, obwohl es die Polizei diffamiert. Und so lange die Justiz in solchen Fällen nicht zu 100 Prozent hinter der Polizei steht, wird sich an dem respektlosen Verhalten auch nichts ändern.

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