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Rheinische Post: Kommentar: Freiheit und Offenheit brauchen Schutz

Düsseldorf (ots)

Oft haben wir geschrieben: Der Terror kommt näher. Nun ist er da. Als Planung zwar. Aber doch direkt vor der Haustür. Düsseldorf, Heinrich-Heine-Allee. Das logistische Herz der Landeshauptstadt. Es gibt wohl kaum einen Bewohner, der diese Straße nicht schon überquert hat. Es sollte ein Anschlag im "Mumbai-Style" sein, wie die Sicherheitsexperten die perfide Taktik euphemistisch nennen. Mehrere Angreifer an mehreren Orten mit möglichst vielen Toten. Die Heine-Allee ist jedes Wochenende Startort für Tausende, die ausgelassen feiern, lachen und flirten wollen. Sie wollen die Freiheit des Feierabends genießen. Genau das haben die hasserfüllten Islamisten im Visier. Für sie ist Leben in Freiheit eine Todsünde. Man denkt an Bataclan, den Konzertsaal im Vergnügungsviertel in Paris, der erst vor einem halben Jahr im Mittelpunkt eines islamistisch motivierten Anschlags stand. Was nun? Zunächst einmal ruhig bleiben. Wenn zutrifft, was der Generalbundesanwalt gestern so überraschend konkret öffentlich gemacht hat, waren die Pläne zwar weit gediehen. Aber die Tatwerkzeuge, Sprengstoffgürtel und Granaten, nicht gefertigt. Die Sicherheitsbehörden kamen den mutmaßlichen Terroristen vorher auf die Schliche. Dafür gebührt den Fahndern und Ermittlern Dank und Respekt. Das ist es auch, was zu tun ist. Freiheit braucht Schutz. Der islamistische Terror ist perfide, feige, er trifft immer Zivilisten. Nur eine möglichst gute Präventionsarbeit des Sicherheitsapparats kann den Terror bremsen, eindämmen lässt er sich nie. Kompetenzgerangel, politische Taktiererei oder Pfennigfuchser dürfen einem wirksamen Sicherheitsapparat in Zeiten des Terrors nicht im Wege stehen. Es sieht so aus, als ob die Behörden von der französischen Justiz über das Bundeskriminalamt bis zur Düsseldorfer Polizei gut zusammengearbeitet haben. Vertraulich, und am Ende wohl auch wirksam. Das muss so bleiben. Was wir noch brauchen, ist ein Aufstand der Muslime gegen die Islamisten. Viel energischer, viel klarer, als das bisher der Fall ist. Und wenn es stimmt, dass die mutmaßlichen Terroristen die Flüchtlingsroute über Griechenland und den Balkan nutzten, um zielstrebig und unerkannt nach Deutschland zu kommen, muss das die Politik alarmieren. Das Asylrecht wurde verschärft, aber wir wissen immer noch nicht, wer wirklich zu uns gekommen ist und wo er oder sie sich gerade aufhalten. Das ist besorgniserregend. Eine stärkere Überprüfung der Flüchtlinge ist deshalb keine rechte Hetze, sondern rechtsstaatliche Notwendigkeit. Freiheit braucht Schutz. Auch die Willkommenskultur braucht diesen Schutz.

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