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Weser-Kurier: Zum Fall Uli Hoeneß schreibt der Bremer WESER-KURIER:

Bremen (ots)

Im Interesse des FC Bayern: So begründete der Aufsichtsrat des deutschen Vorzeige-Fußball-Klubs seine Entscheidung, Uli Hoeneß als Aufsichtsratschef im Amt zu belassen. Wenn sich das höchste Kontrollgremium des Vereins da mal nicht geirrt hat. Der FC Bayern stellt sich selbst gern als Leuchtturm von Fußball-Deutschland dar - mindestens. Unbestritten, dass der deutsche Rekordmeister weltweit eine Marke ist. Der Klub reklamiert für sich Vorbildcharakter, Uli Hoeneß für sich auch. Uli Hoeneß' Vorbildfunktion ist spätestens seit dem Tag dahin, als die von ihm begangene und selbst angezeigte Steuerhinterziehung öffentlich wurde. Seit Montag, dem Tag der Aufsichtsratssitzung, ist nun auch das Ansehen des Kontrollgremiums beschädigt. Warum nehmen die acht Herren das Angebot ihres Vorsitzenden, der sein Amt ruhen lassen möchte, nicht an? Weil sich der Klub auf die Endspiele in der Champions League und im DFB-Pokal konzentrieren soll, sagen sie. Klingt so, als solle der Uli mitspielen und selbst die nötigen Tore schießen. Dabei hat das Team doch gerade erst im Halbfinale gegen den FC Barcelona gezeigt, zu welcher Leistung es fähig ist - trotz der Unruhe um die Person Uli Hoeneß. Dass die Bayern-Urgesteine Franz Beckenbauer und Karl-Heinz Rummenigge ob der Solidarität des Aufsichtsrats mit Uli Hoeneß fast schon betrunken vor Glück sind, ist kein Wunder. Wohl aber verwundert diese Solidarität. Ob die Herren Winterkorn (VW), Stadler (Audi) oder Hainer (Adidas) einen Vorstand ihres Unternehmens im Amt belassen hätten, der kriminell geworden ist? Das ist im Fall Hoeneß ja keine Frage mehr, sondern durch Selbstanzeige eingestanden. Die Entscheidung des Aufsichtsrats hat bereits eine andere Debatte ausgelöst - die nach Anstand und Moral von Aufsehern. Dem FC Bayern mag die Solidarität vereinsintern gut tun - nach außen erweckt sie den Eindruck, dass einige Herrschaften vor allem sich und nicht so sehr geltende Werte zu schützen versuchen. Dass man das auch anders regeln kann, hat der SV Werder Bremen jüngst gezeigt: Er zog seine Stürmer Eljero Elia und Marko Arnautovic nach deren Fehlverhalten aus dem Verkehr. Gleiches hätte mit Uli Hoeneß geschehen müssen - erst Recht, nachdem er es auch noch selbst angeboten hat. Der Aufsichtsrat des FC Bayern hat eine große Chance ausgelassen - ganz im Interesse der Gegner des FC Bayern.

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