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Weser-Kurier: Kommentar zum Ifo-Geschäftsklimaindex

Bremen (ots)

Trotz anhaltender Schuldenkrise in Europa und wiederholter Attacken aus London und New York will die Stimmung in der deutschen Wirtschaft einfach nicht sinken. Und offenbar ist dieser positive Trend auch keine reine Bauchsache, sondern durch Fakten wie die Auftragslage belegt, denn sonst würden Unternehmen keine neuen Arbeitsplätze schaffen. Dennoch scheinen Fakten interpretierbar zu sein. Wie sonst lässt es sich erklären, dass innerhalb weniger Tage der vom Londoner Finanzinformationsdienst Markit verbreite Einkaufsmanagerindex nach unten zeigt und Rezessionsangst schürt, während das Münchner Ifo-Institut von Unternehmen aus einem ähnlichen Branchenmix deutlich positivere Rückmeldungen erhält? Keine Frage: Einige Risiken bleiben, die Staatsschuldenkrise ist nicht gelöst. Aber positive Signale, aus Griechenland, wo es anscheinend gelingt, erste Strukturen in den maroden Staatsapparat einzuziehen, und auch aus Italien, wo die Verbraucher ebenso wie in Deutschland die Wirtschaft antreiben, lassen hoffen, dass es langsam wieder bergauf geht. Ein langfristiges Risiko bleibt auch der Ölpreis - ein Grund mehr, die Energiewende zügig voranzutreiben. Wenn Ifo-Chef Hans-Werner Sinn angesichts dieser Gemengelage feststellt, der Schwung lasse etwas nach, ist das relativ banal. Dem starken Wachstum der letzten beiden Jahre war ein massiver Einbruch vorausgegangen, aus dem sich die deutsche Wirtschaft unerwartet schnell herausgearbeitet hat. Wenn sich das Wirtschaftswachstum jetzt auf einem soliden Niveau stabilisiert - um so besser. Die deutsche Wirtschaft ist ausgesprochen krisenfest. Sie verfügt über einen guten Branchenmix und einen solide finanzierten Mittelstand. Zudem hat sich durch die Lohnabschlüsse des letzten Jahres der Konsum endlich zu einem wichtigen Motor der Binnenkonjunktur entwickelt. Die steigende Inflation droht diesen positiven Trend jedoch zu stoppen. Auch deshalb muss in den anstehenden Lohnrunden die Inflation mindestens ausgeglichen werden.

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