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Börsen-Zeitung: Gelungenes Debüt, Kommentar zur Bilanzpressekonferenz der DZ Bank von Bernd Wittkowski

Frankfurt (ots)

Wolfgang Kirschs erste Bilanzpressekonferenz als
Chef der DZ Bank war ein gelungenes Debüt. Zwei Monate nach dem 
Scheitern der Fusionsgespräche mit der WGZ Bank hat er das 
Spitzeninstitut der Kreditgenossen glaubwürdig und selbstbewusst, 
aber keineswegs überheblich als erfolgreichen und hervorragend im 
Markt positionierten Nutzenstifter des Finanzverbundes präsentiert. 
Er überzeugte durch Offenheit, wich keiner Frage aus, ließ sich aber 
bei heiklen Themen auch nicht in die Falle locken. Nicht zuletzt hat 
er mit Rücksicht auf die Gefühlslage der Genossen den richtigen Ton 
getroffen.
Eines dieser heiklen Themen ist die erwogene Öffnung der DZ Bank 
für fremde Investoren. Kirsch weiß, dass manche im Verbund schon die 
Heuschreckenplage über die Erben Raiffeisens und Schulze-Delitzschs 
hereinbrechen sehen. Mithin will ein solcher Schritt gerade mit Blick
auf die Emotionen sehr gründlich vorbereitet sein. So er denn 
überhaupt nötig ist: Nach der jüngsten Kapitalerhöhung ist die DZ 
Bank so komfortabel gepolstert, dass Handlungsbedarf nur bestünde, 
wenn zufällig ein passendes Akquisitionsobjekt über den Weg liefe.
Auch beim Thema Verteilungsgerechtigkeit hat sich Kirsch gekonnt 
aus der Affäre gezogen. Dass in dieser Familie jeder ein möglichst 
großes Stück vom Kuchen haben will, liegt in der Natur der Sache. 
Aber erstens sind die 1,6 Mrd. Euro, die im vorigen Jahr von der DZ 
Bank-Gruppe an Provisionen und Bonifikationen vergütet wurden, nicht 
zu verachten, und zweitens ist das Argument, dass auch diese Bank 
eine kaufmännische Veranstaltung bleiben müsse, unwiderlegbar.
In Richtung WGZ Bank blickt Kirsch zwar nicht zurück im Zorn, doch er
fordert von den Düsseldorfern Taten, was die angedachten 
Kooperationen angeht. Dagegen ist das Thema Fusion vernünftigerweise 
langfristig ad acta gelegt.
Schließlich das Zahlenwerk: Es verdient das Prädikat 
"außerordentlich". Nicht weil es so toll wäre, sondern weil es vor 
positiven und negativen Sonderfaktoren strotzt. Der in der Gruppe 
weit mehr als verdoppelte Jahresüberschuss führt jedenfalls in die 
Irre. Eliminiert man all die Steuer- und sonstigen Effekte, ist das 
Resultat wohl im doppelten Sinne des Wortes "ordentlich". Für die von
Ergebnisrückgängen gekennzeichnete G + V der AG allein hingegen wäre 
selbst das ein Euphemismus. Aber natürlich kommt es für die Genossen 
entscheidend auf die Performance der Gruppe und auf den Verbundnutzen
an.

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