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Börsen-Zeitung: Der Qualitätssprung, Kommentar von Markus Frühauf zum Quartalsergebnis der Commerzbank

Frankfurt (ots)

Der Markt hat immer Recht. An dieser Einsicht
könnte der Beobachter bei einem oberflächlichen Blick auf die 
Commerzbank-Zahlen zweifeln. Denn der Markt begründete den Kurssprung
von bis zu 6% mit der verbesserten Ergebnisqualität.
Doch im Gewinn vor Steuern, der bei Berücksichtigung der Eurohypo 
in den Vorjahreszahlen um ein Viertel zugelegt hat, sind Ende 
September 560 Mill. Euro an Buchgewinnen aus den Anteilsverkäufen bei
Korea Exchange Bank und Ferrari enthalten. Ende Juni waren es noch 
500 Mill. Euro, weil das Ferrari-Paket erst Anfang Oktober veräußert 
wurde. Zur Erinnerung: Nach Vorlage der Halbjahreszahlen schmierte 
die Commerzbank-Aktie um mehr als 8% ab.
Wer einen genaueren Blick auf die Zahlen wirft, stellt fest, die 
Qualität hat sich in der Tat verbessert. Denn die Commerzbank hat in 
der Zwischenzeit 293 Mill. Euro an zusätzlicher Vorsorge gebildet. 
Die Gewinne aus den Anteilsverkäufen dienen auch für einen 
Risikopuffer. Darüber hinaus wird das Handelsergebnis aufgrund einer 
den internationalen Rechnungslegungsstandards geschuldeten 
Neubewertung von Derivaten mit 103 Mill. Euro belastet. Damit 
korrespondiert ein Wertgewinn bei den zugrundeliegenden Positionen, 
der in der Gewinn- und Verlustrechnung aber nicht abgebildet wird.
Schließlich hat die Commerzbank auch operativ an Stärke gewonnen. 
Der Provisionsüberschuss legte um 13% zu, und das Handelsergebnis 
verdoppelte sich sogar, auch wenn die Eurohypo bereits von 2005 an 
konsolidiert wird. Werden von den Buchgewinnen aus den 
Anteilsverkäufen die belastenden Sondereffekte aus höherer Vorsorge, 
Derivate-Neubewertung und dem Restrukturierungsaufwand von 214 Mill. 
Euro infolge der Eurohypo-Integration abgezogen, dreht sich der 
außerordentlichen Ertrag in einen Aufwand.
Dass das Zahlenwerk im dritten Quartal deutlich an Qualität 
gewinnt, war am Markt nicht erwartet worden. Dies erklärt den 
Kurssprung der Aktie, über den sich Vorstandssprecher Klaus-Peter 
Müller sowie die Vorstandsmitglieder Martin Blessing, Achim Kassow 
und Eric Strutz umso mehr freuen können. Denn sie hatten den 
Kurseinbruch am Tag der Halbjahreszahlen mit dem Kauf von 11000 
Commerzbank-Aktien aufzuhalten versucht. Ihr Investment vom 9. August
hat sich bislang mit knapp 11% rentiert.
(Börsen-Zeitung, 4.11.2006)

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