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Börsen-Zeitung: SachsenLB bereit für Verkauf, Kommentar zum Rettungspaket für die SachsenLB von Ulli Gericke

Frankfurt (ots)

Aufatmen in Sachsen. Nach einer monatelangen
Zitterpartie konnten sich die Landesregierung und die
Kommunen/Landkreise schließlich doch noch durchringen, die
angeschlagene eigene Landesbank zu retten –nachdem inzwischen selbst
die freistaatliche PDS vor einem Verheizen der SachsenLB warnt. Teil
des Hilfspakets ist eine Kapitalerhöhung über 300 Mill. Euro und eine
engere, vor allem aber verbindlich festgeschriebene Zusammenarbeit
zwischen den Sparkassen und der Landesbank. Genau diese sinnvolle
Kooperation strebt schon seit Jahren die Sachsen-Finanzgruppe an –
bislang mit wenig Erfolg.
Dass der Fortschritt nun auch in Sachsen Einzug hält, ist Standard
& Poor’s gedankt. Die Ratingagentur hatte die einzige ostdeutsche
Landesbank mit der ungenügenden „BBB+“-Note nach Wegfall der
Staatshaftung abgestuft. Damit wurde die Refinanzierung in Frage
gestellt und in der Folge der künftige Gewinn. Nur mit höherem
Eigenkapital und einer besseren Zusammenarbeit mit den
Retailinstituten könne die Wholesalebank das dringend benötigte „A“-
Rating zurückverdienen, stellte S&P in Aussicht.
Mit dem gleichzeitig initiierten Restrukturierungsprogramm muss
die Landesbank beweisen, dass sie kein Sanierungsfall ist. Dabei
müssen nennenswert Kosten eingespart und ein Sechstel des Geschäfts
(gemessen an den Risikoaktiva) abgestoßen werden. Nur wenn die
SachsenLB eine eigene profitable Zukunft glaubhaft darstellen kann,
ist ein Bankstandort Leipzig gesichert. Denn nur dann kann es eine
andere, größere Landesbank riskieren, sich bei den kleinen Sachsen zu
engagieren, ohne das eigene Rating zu gefährden. Geht alles gut,
könnte bereits im vierten Quartal dieses Jahres ein
Grundsatzbeschluss für den Einstieg einer befreundeten Landesbank
fallen mit der ersten Rate einer gut 25-prozentigen Beteiligung.
Parallel zu den Gesprächen mit WestLB und anderen werden inzwischen
erste Daten bei den Sparkassen für ein Sachsen-Verbundrating erhoben.
Zeitigt die Landesbanksanierung Früchte, könnte schon im nächsten
Frühjahr das erhoffte und benötigte „A“-Rating zugesprochen werden –
womit die SachsenLB keine Bedrohung mehr wäre für die Einstufung des
künftigen Partners. Zugleich lockt das Geschäft mit den verbundenen
Sparkassen,zu denen mit Dresden und Leipzig und Bilanzsummen von bald
10 Mrd. Euro die beiden größten im Osten gehören.

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