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Börsen-Zeitung: Kaum T-heater, Kommentar zur Hauptversammlung der Deutschen Telekom von Heidi Rohde

Frankfurt (ots)

So stellen wir uns den optimalen Einsatz des
überschüssigen Cash- flows vor.“ Dieses dicke Lob aus dem Munde eines
ihrer größten Investoren, der Deutsche-Bank-Fondstochter DWS, zur
angekündigten Dividende von 0,62 Euro dürfte dem Telekom-Vorstand
runtergegangen sein wie Öl. Nach Jahren des Kritikhagels hat das
Management die Investoren mit guten operativen Ergebnissen und
erfreulicher Preisdisziplin bei Akquisitionen versöhnt. Entsprechend
großzügig fallen die Streicheleinheiten der T-Aktionäre aus.
Bester Stimmung sind vor allem diejenigen, die nicht oder nur in
geringem Maße in der Internettochter T-Online investiert sind. Dies
gilt vermutlich ausnahmslos für die großen Fonds, aus deren Sicht die
Telekom-Spitze fast uneingeschränktes Lob verdient hat – auch und
gerade weil sie beim Rückkauf der Tochter jede Großzügigkeit
vermissen lässt. Denn das wird ihr als weiterer Beweis bewusster
Preisdisziplin bei Akquisitionen gutgeschrieben.
Das hilflose Säbelrasseln der verschiedenen Aktionärsschützer, die
die Hauptversammlung der Deutschen Telekom als Bühne für einen
empörten Aufschrei der düpierten T-Online-Aktionäre nutzten,
verpuffte in Hannover weitgehend unbeachtet. Dass IPO und
Reintegration von T-Online unter der Regie der Telekom kein
Glanzstück deutscher Aktienkultur sind – für die die Telekom früher
gern selbst Verantwortung übernommen hat –, ist kaum zu bestreiten.
Aber daraus lässt sich für den Konzern keine Verpflichtung zu einer
bestimmten „Trostprämie“ beim Rückkauf der Tochter ableiten.
Der Telekom-Vorstand hat den Interessen der eigenen Aktionäre
Rechnung zu tragen. Diese haben kein Geld zu verschenken. Ob
allerdings die Sicht von Fonds wie der DWS für die Strategie das Maß
der Dinge sein kann, erscheint dennoch fraglich. Die Empfehlung
lautet zugespitzt: Alles, was Geld kostet, verkaufen bzw.
unterlassen. Die risikoträchtige US-Tochter sollte abgestoßen, bei
Akquisitionen soll Zurückhaltung gewahrt werden. Das alles schont den
freien Cash-flow, der dann möglichst ungeschmälert an die Aktionäre
ausgeschüttet werden kann. Solange das Unternehmen noch wächst, ist
alles bestens, wenn Stagnation eintritt und damit auch die
Ertragsdynamik schwächelt, wird die DWS eben woanders investieren.
Aber was macht dann die Deutsche Telekom?

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