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Börsen-Zeitung: Eine ganz normale Bank, Kommentar von Bernd Weber zur Beihilfeentscheidung der EU-Kommission in Sachen LBBW

Frankfurt (ots)

Am Ende des Weges, auf dem der Landesbank
Baden-Württemberg (LBBW) mit der Entscheidung der EU-Kommission in 
Sachen Beihilfe nun eine neue Etappe bevorsteht, wird das Institut 
eine Bank sein wie jede andere. Na ja, zumindest unter einigen 
Aspekten und einem deutlich geänderten und verkleinerten Zuschnitt 
einer regionalen Kundenbank.
So wird der politische Einfluss auf das operative Tagesgeschäft 
durch eine neue Corporate Governance definitiv abnehmen, wenn auch 
wohl nicht ganz verschwinden. Schließlich werden die aktuellen 
Eigentümer Land, Sparkassen und Stadt Stuttgart auch weiterhin unter 
sich sein.
Mit dem Wandel in eine Europa-AG und einem Aufsichtsrat aus 
Mitarbeitern, Externen und Eigentümervertretern, dem zumindest für 
zwei Jahre auch ein externer Fachmann vorsteht, sind dennoch die 
Voraussetzungen geschaffen, dass die Governance bei der Landesbank 
einen großen Schritt nach vorn macht, auch wenn das Haus 2011 und 
2012 noch Anstalt öffentlichen Rechts bleibt.
Parallel zur Neuausrichtung der Governance wird sich auch die 
Struktur der Bank selbst verändern. Den Abbau von 40% der Bilanzsumme
bekommt LBBW-Chef Hans-Jörg Vetter nicht mit dem Verzicht auf das 
Kreditersatzgeschäft hin, das runde 90 Mrd. Euro umfasst und somit 
etwa für die Hälfte der abzuschmelzenden Bilanzsumme steht. Somit 
müssen weitere, große Schritte in Angriff genommen werden. Es werden 
deshalb nicht nur kleine Beteiligungen sein, die Vetter auf die 
Veräußerungsliste setzt. Welche das sind, lässt Vetter unbeantwortet.
Der Hinweis auf Preisdruck bei bekannten Verkaufsobjekten zieht 
aber nicht. Zwar kann der Bankchef dank der EU-Kommission nun 
bilateral verhandeln, aber jeder, der weiß, dass die LBBW verkauft, 
wird um den Druck wissen, unter dem die Landesbank arbeitet.
Mit der erzwungenen Konzentration auf die Länder 
Baden-Württemberg, Sachsen und Rheinland-Pfalz wird die LBBW zwar 
nicht zum "Landesbänkle" mutieren, größere Ambitionen kann sie aber 
für lange Zeit nicht hegen. Die LBBW werde mit der Tochter BW-Bank 
eine profilierte Mittelstandsbank sein, mit wichtiger Rolle für die 
Wirtschaft der Stadt, der Region und des Landes, formulierte 
Stuttgarts Oberbürgermeister Wolfgang Schuster die LBBW-Vision.
(Börsen-Zeitung, 16.12.2009)

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