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Börsen-Zeitung: Steiniger Weg für BMW, Kommentar zum BMW-Quartalsbericht von Stefan Kroneck

Frankfurt (ots)

Die Hersteller hochpreisiger Automobile haben
zwar die Talsohle durchschritten. Die schwachen Quartalszahlen von 
BMW belegen aber, dass der Weg von Konzernchef Norbert Reithofer 
steinig ist, aus der großen Branchenkrise herauszukommen. Der 
Münchner Autobauer enttäuschte an der Börse mit einem unerwartet 
hohen Defizit in der Kernsparte vor allem deshalb, weil Daimler die 
Messlatte sehr hochgehängt hatte. Während es dem Stuttgarter 
Wettbewerber zuvor gelang, bei Mercedes Cars im dritten Quartal 
wieder in die Gewinnzone zu steuern, rutschte BMW im Vergleich zum 
zweiten Dreimonatsturnus tiefer ins Minus.
Die Hoffnung vieler Investoren, dass BMW schneller aus der Krise 
fährt als manch anderer Autokonzern, erlitt einen Dämpfer. Die 
Stammaktie verlor zeitweise 8%. Seit Jahresbeginn legte der Titel 
aber immerhin rund ein Drittel zu. Damit schnitt das Papier bisher 
besser ab als die Aktie von Daimler (+12%) und der Dax (+7%).
Trotz des jüngsten Rückschlags ist es Reithofer in den vergangenen 
Monaten gelungen, das Chance-Risiko-Profil seines Unternehmens zu 
verbessern. BMW erhielt deshalb von der Börse Vorschusslorbeeren. Die
Sparmaßnahmen (unter anderem Personalabbau) beginnen zu greifen. Neue
Fahrzeugmodelle werden helfen, den Absatz wieder anzukurbeln. Ihr 
Anteil am gesamten Pkw-Verkauf von BMW wird Analystenschätzungen 
zufolge von 20% im nächsten Jahr auf mehr als 60% im Jahr 2012 
steigen.
Gleichwohl sind Zweifel berechtigt, ob der von Reithofer erwartete
Verkaufsschub bei BMW sich in eine überzeugende Ertragsdynamik 
umsetzen lässt. In der von Überkapazitäten und Preisdruck 
beherrschten Branche wird es für Premiumanbieter wie BMW selbst in 
wieder guten Zeiten immer schwieriger, eine operative Marge im hohen 
einstelligen Prozentbereich zu erwirtschaften und damit an die alte 
Ertragskraft anzuknüpfen.
Der Konzern wird sich zwar in diesem Jahr noch mit Ach und Krach 
in der Gewinnzone halten, die Dividende wird aber voraussichtlich 
abermals gekürzt oder gar komplett gestrichen.
Die Aktionäre müssen sich also auf eine längere Durststrecke 
einstellen, als ihnen lieb sein dürfte. Schließlich befände sich der 
Konzern, wenn er den im Markt geschätzten Überschuss für 2012 von 2 
Mrd. Euro erzielen sollte, erst auf dem Ertragsniveau von 2004.

Pressekontakt:

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Telefon: 069--2732-0

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